Der Vorverkauf der Winterbevorratung mit Ibu- und Paracetamol Saft Ratiopharm ist längst abgeschlossen. Doch jetzt erteilt Ratiopharm den Apotheken eine Absage: „Leider können die von Ihnen im Vorverkauf bestellten Artikel nicht geliefert werden und der Auftrag wird gelöscht.“
Die Engpässe bei Ibu- und Paracetamol Saft dauern an. Mehr noch: Ratiopharm sagt die vorbestellte Winterbevorratung der Fiebersäfte ab – vor kurzem musste der Hersteller auch beim Nasenspray für Kinder Bestellungen streichen.
Der Grund: Lieferengpässe, die auf einen unterwarteten, stark erhöhten Bedarf im Markt zurückzuführen seien. Hinzu kommen Lieferverzögerungen der Wirkstoffhersteller.
„Wir bedauern die aktuelle Lage, obwohl wir mit aller Kraft daran arbeiten, den Lieferengpass zu beheben, haben wir derzeit leider keine Lagerbestände verfügbar“, informiert Ratiopharm die Apotheken. Die Produktion laufe auf Hochtouren, um defekte Produkte so schnell wie möglich wieder liefern zu können. Außerdem würden die Personalressourcen ausgebaut.
Ibu- und Paracetamol Saft Ratiopharm: Keine Winterbevorratung, keine Überweiser
Kann der Großhandel noch Ibu- und Paracetamol Saft Ratiopharm liefern, handele es sich dabei größtenteils um Mengen für den täglichen Bedarf. Die Menge reiche nicht, um Überweiser-Bevorratungen zu bedienen, räumt Ratiopharm ein.
Bei Paracetamol zeigt sich eine „dramatische Marktverengung“. Fast alle Hersteller haben die Produktion eingestellt – es ist nur noch ein Hauptanbieter übrig, wie Pro Generika im Mai informierte. Ein Grund für die Marktverengung sei der Festbetrag – der liege seit zehn Jahren auf demselben Niveau. Pro Flasche Paracetamol-Saft erhält der Hersteller gerade einmal 1,36 Euro. Während der Festbetrag stabil blieb, stiegen die Preise beispielsweise für Energie, Logistik und den Wirkstoff selbst. „Allein in den letzten 12 Monaten ist der Wirkstoff Paracetamol um 70 Prozent teurer geworden. Wichtig dabei: Der Betrag, den der Hersteller von den Krankenkassen erhält, erhöht sich nicht.“ Der Saft wird zum Verlustgeschäft.
Die Lücke füllen kann die Apotheke, und zwar mit der Herstellung einer Suspension als Rezeptur. Aber auch Paracetalgin Ratiopharm als Tablette kann eine Alternative sein.
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