Maskenausgabe, Bürgertests, Impfstofflieferungen, Kurzarbeit: Mit der Pandemie kamen für das Apothekenpersonal völlig neue Herausforderungen. Doch mehr als ein Jahr Pandemie hinterlässt nicht nur bei den Kolleg:innen in der Apotheke seine Spuren. Vier von zehn Haushalten hierzulande müssen durch Corona Einkommenseinbußen hinnehmen.
Die gute Nachricht zuerst: Durch das Instrument der Kurzarbeit konnten hierzulande in der Corona-Krise Millionen Jobs gesichert werden. Die Kehrseite der Medaille: Viele Betroffene kämpften mit Existenzängsten, wie Zahlen der Hans-Böckler-Stiftung im Februar zeigten. Denn eine Reduzierung der Arbeitszeit bedeutet auch weniger Gehalt.
Auch für das Apothekenpersonal war Kurzarbeit ein Thema – vor allem zu Beginn der Pandemie. Allein im April 2020 wurde laut Zahlen der ABDA in knapp 1.000 Apotheken Kurzarbeit angemeldet. Davon betroffen waren mehr als 9.000 Angestellte. Zwar waren im Herbst kaum noch Apotheken betroffen. Zum Ende des Jahres 2020 gab es jedoch wieder einen leichten Anstieg, sodass rund 900 Apothekenmitarbeiter:innen in Kurzarbeit tätig waren.
Doch Corona-bedingte Einkommenseinbußen und Zukunftssorgen betreffen längst nicht nur Kurzarbeiter:innen, sondern auch Minijober:innen und Solo-Selbstständige. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie im Auftrag der Creditreform Wirtschaftsforschung unter mehr als 1.000 Befragten. „Ende April 2021 hatten 16,4 Millionen Haushalte weniger Geld zur Verfügung. Das waren rund 1,7 Millionen mehr als bei unserer vorangegangenen Befragung im Oktober 2020“, erklärt der Studienverantwortliche Patrik-Ludwig Hantzsch. Bei mehr als der Hälfte der Befragten (54 Prozent) liegen die Einkommenseinbußen zwischen 10 und 30 Prozent, knapp ein Viertel muss mit mindestens 30 Prozent weniger Budget auskommen.
Hinzu kommt, dass neben Geringverdiener:innen zunehmend auch Normalverdiener:innen unter der Krise leiden würden – mit drastischen Folgen. So befürchtet fast ein Drittel der Befragten, in den kommenden zwölf Monaten „regelmäßige oder außergewöhnliche Verbindlichkeiten des eigenen Haushalts nicht bezahlen zu können“, heißt es in einer Pressemitteilung. Gemeint sind damit unter anderem Kosten für Strom, Heizung, Miete und Co. Eine/r von zehn Umfrageteilnehmer:innen gab zudem an, in der Vergangenheit schon einmal das Gefühl gehabt zu haben, die eigene finanzielle Lage nicht mehr vollständig im Griff zu haben.
Die ungewissen Zukunftsaussichten wirken sich wiederum auf das Konsumverhalten aus. Mehr als jede/r Zweite (57 Prozent) möchte künftig weniger Geld ausgeben – insbesondere für Freizeit und Urlaub. Stattdessen ist für viele Sparen angesagt. „Der Anteil regelmäßiger Sparer ist im April 2021 auf den höchsten Stand seit Beginn unserer Umfragen im Oktober 2010 gestiegen.“
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