Weihnachtsgeld: Wer bekommt was?
In rund sechs Wochen ist Weihnachten. Zeit für eine Finanzspritze. Und die kommt in Form von Weihnachtsgeld. Doch längst nicht jede/r Beschäftigte profitiert davon, wie aktuelle Zahlen von Lohnspiegel.de zeigen. Demnach bekommt hierzulande nur jede/r Zweite Weihnachtsgeld. Und auch bei der Höhe gibt es deutliche Unterschiede.
Neben dem anstehenden Novembergehalt wird in vielen Betrieben in Kürze auch das Weihnachtsgeld ausgezahlt. Dabei handelt es sich bekanntlich um eine freiwillige Leistung von Chef:innen, beispielsweise um Angestellten Wertschätzung für ihre Leistungen zu zeigen. Ein genereller Anspruch darauf besteht jedoch nicht. Eine Ausnahme gilt, wenn Arbeitgebende die Zahlung bereits regelmäßig über mehrere Jahre geleistet haben – Stichwort betriebliche Übung. Und auch die Höhe können Arbeitgebende selbst bestimmen.
Ob und wie viel Weihnachtsgeld tatsächlich gezahlt wird, zeigen die Ergebnisse einer Umfrage unter rund 58.000 Beschäftigten durch das Internetportal Lohnspiegel.de, das vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. Hierzulande darf sich demnach nur jede/r Zweite über das finanzielle Extra freuen. Entscheidend sind dabei sowohl die Frage der Tarifbindung als auch der Beschäftigungsumfang. Die Höhe variiert zudem zwischen 250 und mehr als 4.200 Euro.
Weihnachtsgeld: Teilzeitkräfte haben das Nachsehen
Der Reihe nach. Wie die Expert:innen herausgefunden haben, bekommen rund drei Viertel der Tarifbeschäftigten – 77 Prozent – Weihnachtsgeld. Ohne Tarifbindung sind es dagegen nur 41 Prozent. Hinzukommt, dass sich im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang erkennen lässt. So profitierten 2024 noch fast neun von zehn Tarifangestellten von der Finanzspritze, wie das Statistische Bundesamt ermittelt hatte.
Unterschiede gibt es zudem nach Geschlecht – 54 Prozent der Männer erhalten die Zahlung, aber nur 48 Prozent der Frauen – sowie zwischen Ost (41 Prozent) und West (53 Prozent). Und auch der Beschäftigungsumfang spielt offenbar eine Rolle. Denn Vollzeitkräfte erhalten häufiger Weihnachtsgeld als Teilzeitbeschäftigte – 53 vs. 46 Prozent.
Weihnachtsgeld: Gehalt beeinflusst Höhe
Bei der Höhe des Weihnachtsgeldes reicht die Spanne von 250 bis zu mehr als 4.200 Euro und variiert je nach Branche und Standort, zeigen die Ergebnisse des WSI-Tarifarchivs. Während Angestellte in der Landwirtschaft in Bayern rund 250 Euro erhalten, bekommen Angestellte in der Chemischen Industrie in Nordrhein bis zu 4.235 Euro extra.
Doch nicht nur die Branche allein entscheidet, sondern oftmals auch die Höhe des regulären Gehaltes. Denn: „Nur wenige Branchen haben beim Weihnachtsgeld einen Pauschalbetrag festgelegt. In den meisten Fällen wird das Weihnachtsgeld als fester Prozentsatz vom Monatsentgelt berechnet“, erklären die Expert:innen der Böckler-Stiftung.
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