„Long Colds“: Langzeitfolgen auch nach Erkältungen
Millionen Menschen leiden weltweit an Long-Covid. Schätzungsweise etwa zehn Prozent der Corona-Patient:innen entwickeln nach überstandener Infektion Langzeitfolgen. Doch das gilt offenbar nicht nur für eine Sars-Cov-2-Erkrankung. So können sich auch nach anderen Atemwegsinfektionen wie Erkältungen Langzeitfolgen ausbilden. Die Rede ist von sogenannten „Long Colds“.
Chronische Erschöpfung, eingeschränkte Belastbarkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme sowie anhaltende Atembeschwerden sind nur einige der Symptome, die Patient:innen im Rahmen einer Long-Covid-Erkrankung entwickeln und die meist auch Monate nach der eigentlichen Infektion noch zu spüren sind. Doch auch Atemwegserkrankungen wie Erkältungen können Langzeitfolgen haben. Britische Forschende weisen in einer aktuellen Studie auf das Phänomen der „Long Colds“ – „lange Erkältungen“ – hin.
Langzeitfolgen nach Erkältungen ähneln Symptomen von Long-Covid
Der Reihe nach. Anhand der Daten von mehr als 10.000 Erwachsenen, die im Rahmen der seit Mai 2020 stattfindenden COVIDENCE UK-Studie erhoben wurden, haben sich Forschende der Queen Mary University of London in einer aktuellen Studie näher mit den Symptomen von Lond-Covid sowie dem Auftreten möglicher Langzeitfolgen bei anderen Atemwegsinfektionen wie Erkältungen und Co. beschäftigt.
Wie sich zeigte, entwickelten einige Patient:innen, die negativ auf Corona getestet wurden, aber trotzdem unter einer Erkrankung der Atemwege litten, sogenannte „Long Colds“. Vor allem nach schweren Atemwegserkrankungen wiesen demnach knapp 12 Prozent auch Wochen/Monate nach der akuten Phase anhaltende Beschwerden auf. Zu den häufigsten Symptomen gehörten dabei Husten, Schlafstörungen, Magenschmerzen und Durchfall, die meist länger als vier Wochen andauerten und denen von Long-Covid mitunter ähnelten.
„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es nach nicht-COVID-bedingten akuten Atemwegsinfektionen wie Erkältungen, Grippe oder Lungenentzündung möglicherweise langfristige gesundheitliche Auswirkungen geben kann, die derzeit nicht erkannt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Daher fehle bisher das Bewusstsein für „Long colds“, was sich auch auf die Diagnose und Meldung auswirken würde, so die Forschenden weiter.
Ob die Langzeitfolgen bei Erkältungen und Co. genauso schwer ausfallen wie bei Long-Covid, konnte bisher jedoch nicht eindeutig geklärt werden.
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