Tamoxifen: Maßnahmen gegen Versorgungsengpass beschlossen
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfarM) hat Maßnahmen gegen einen Versorgungsengpass bei dem wichtigen Wirkstoff gegen Brustkrebs, Tamoxifen, auf den Weg gebracht. Der Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe habe einstimmig verschiedene Maßnahmen beschlossen, teilte das BfArM am Freitag in Bonn mit.
So solle der Import tamoxifenhaltiger Arzneimittel erleichtert werden. Ermittelt werde, ob und welche Arzneimittelkontingente für den deutschen Markt kurzfristig verfügbar gemacht werden könnten, ohne dabei einen Versorgungsmangel in anderen Staaten zu erzeugen. Auch sollen Ärzte in den kommenden Monaten keine Rezepte auf Vorrat ausstellen. Vielmehr sollten Patientinnen und Patienten erst dann einFolgerezept erhalten, wenn dies wirklich erforderlich ist.
Je nach Verfügbarkeit könnten Ärzt:innen auch kleinere Packungsgrößen oder Arzneimittel mit einer geringeren Stärke verordnen. Der Beirat geht davon aus, dass die Versorgungslücke, die ohne Kompensationsmaßnahmen spätestens Ende Februar zu erwarten wäre, vermieden werden könne, bis die neu produzierten Arzneimittel den Patientinnen und Patienten zur Verfügung stünden.
Tamoxifen ist auf der Liste der versorgungsrelevanten Wirkstoffe des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu finden. Auf die Liste schaffen es Arzneistoffe und Kombinationen, wenn sie verschreibungspflichtig und für die Gesamtbevölkerung relevant sind. Doch Tamoxifen ist auch auf der Liste der beim BfArM gemeldeten Lieferengpässe zu finden.
„Offenbar hat ein Wirkstoffhersteller die Produktion des Wirkstoffs eingestellt, da sich diese für ihn als nicht mehr wirtschaftlich darstellt. Generikaunternehmen müssen daher den Wirkstoffzulieferer wechseln. Das aber geht nicht von heute auf morgen“, teilt Aristo auf Nachfrage mit. Der daraus resultierende Lieferengpass habe dazu geführt, dass die Bestände der anderen Wirkstoffproduzenten „leergekauft“ wurden.
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