Corona-Zeiten bedeuten auch, viel Zeit mit dem Partner oder der Partnerin zu verbringen. Ohne Kinos, Theater und Restaurants könnten wir uns nun eigentlich ganz und gar der Liebe widmen – doch genau das birgt so manches Streitpotenzial. Doch wie funktioniert gute Paar-Kommunikation? Und wie bleiben wir in den eigenen vier Wänden respekt- und liebevoll miteinander, auch wenn der andere uns manchmal in den Wahnsinn treibt?
Paar-Kommunikation: Wenn Kleinigkeiten zur Beziehungskrise werden
„Klapp doch endlich mal den Klodeckel runter, nie denkst du daran!“ oder: „Immer muss ich die Spülmaschine ausräumen. Du hilfst mir nie im Haushalt“ oder auch: „Ich finde, du könntest mal früher aufstehen, ich habe um diese Uhrzeit schon das ganze Badezimmer geputzt!“ Das klingt nicht gerade nach romantischer Zweisamkeit in Zeiten von Corona, oder? Und dennoch fallen solche Sätze täglich zwischen Paaren – und zack: Aus Kleinigkeiten werden ganz schnell große Beziehungskrisen.
Mit diesen kleinen, aber effektiven Tipps zur Paar-Kommunikation tappt ihr nicht in die Frust-Falle:
Tipp Nr. 1 für gute Paar-Kommunikation: Vermeide „Immer“, „Nie“ und „Aber“
Auch die kleinsten Wörter haben die größte Macht. Wenn wir sagen: „Du machst das immer falsch!“ oder „Nie hilfst du mir!“ – dann ist das eine ganz schön pauschale Kritik. Geh mal in dich und überlege, ob deine Liebste oder dein Liebster wirklich immer alles falsch macht. Und dann formuliere beim nächsten Mal vorsichtiger: Lass „Immer“ und „Nie“ einfach mal weg und bleibe bei der aktuellen Situation, die dich stört. Dann wird sich die Kritik für dein Gegenüber nicht so stark als allgemeiner Vorwurf-Rundumschlag anfühlen.
Tipp Nr. 2: Ich-bezogene Sätze formulieren
Konfrontierst du deine Partnerin oder deinen Partner mit Sätzen wie „Du machst das immer so“, geht das Gegenüber zu Recht sofort in Verteidigungsposition. Ein konstruktiver Austausch ist dann meistens nicht mehr möglich. Sensibler und effektiver ist es, deine Kritik nicht als Vorwurf zu formulieren. Versuche, deine Sicht der Dinge zu schildern. Zu Beispiel so: „Ich habe mich schlecht gefühlt, als…“ oder „Ich kann nicht so gut damit umgehen, wenn…“.
Tipp Nr. 3: Ausreden lassen
Nichts bringt den Gesprächspartner mehr auf die Palme, als wenn er oder sie ständig unterbrochen wird. Ja, es fällt oft schwer, den anderen im Streit ausreden zu lassen. Man möchte am liebsten nach jedem Wort seinen eigenen Standpunkt verteidigen. Trotzdem müssen wir uns zusammenreißen. Lass dein Gegenüber ausreden. Das zeigt ihm, dass du seine Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse ernst nimmst und nicht einfach so darüber weggehst.
Tipp Nr. 4: Lass die alten Kamellen ruhen
Häufig passiert es, dass wir in einem Streit Vergangenes nochmal ausgraben. Das ist verführerisch, weil wir damit unserer Partnerin oder unserem Partner mit vergangenen Fehlern nochmal eins obendrauf mitgeben können – aber es ist auch absolut unfair. Vergangenes sollte abgeschlossen sein. Und wenn es das nicht ist, ist ein akuter Streit kein guter Moment, um darüber zu reden. Dafür solltet ihr euch dann lieber viel Zeit und Ruhe nehmen. Grundsätzlich gilt: Bei einem aktuellen Streit auch nur beim aktuellen Auslöser zu bleiben.
Tipp Nr. 5: Positiv bleiben
Nicht vergessen: Wir streiten uns gerade mit jemandem, den wir lieben! Manchmal gerät unser Gefühl in den Hintergrund und dann wird’s schnell gehässig. Mach dir also immer wieder bewusst, welche Seiten du an deiner Partnerin oder deinem Partner liebst. Sind da kleine Fehler nicht auch mal erlaubt? Versuche gnädig zu sein mit deiner Kritik und denke immer dran: Du bist sicher auch nicht perfekt. Mit diesem Wissen lässt sich vielleicht auch über die ein oder andere Macke hinwegsehen. Und weißt du was: Am Anfang fandest du genau die vielleicht total süß.
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