Seit Wochen wird darüber diskutiert, ob Chef:innen ihre Angestellten nach dem Impfstatus fragen dürfen. Grundsätzlich gilt: nein. Doch seit Kurzem gibt es Ausnahmen. Kommt bald auch eine Impf-Auskunftspflicht in der Apotheke? Die Kolleg:innen wären mehrheitlich dafür.
Seit Kurzem müssen Mitarbeiter:innen in Schulen, Kitas und Pflegeheimen auf Verlangen des/der Arbeitgeber:in Auskunft über ihren Impfstatus gegen das Coronavirus geben. Dies ist im Infektionsschutzgesetz geregelt. So sollen Chef:innen leichter entsprechende Maßnahmen zum Schutz für andere Angestellte und die betreuten Personen ergreifen können. Die Entscheidung wurde zuvor heftig diskutiert, denn eigentlich ist Impfen Privatsache. Trotzdem halten Apothekenteams die Maßnahme für richtig. Das ist das Ergebnis einer neuen aposcope-Umfrage. Demnach sprechen sich mehr als 70 Prozent der PTA dafür aus.
In anderen Bereichen gilt die neue Auskunftspflicht bisher nicht. Doch sollte sich dies ändern, zum Beispiel in der Apotheke? Immerhin herrscht durch den Kundenkontakt im HV ebenfalls ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Die Mehrheit der PTA wäre daher für eine Impf-Auskunftspflicht in der Apotheke. So stimmen sechs von zehn befragten PTA zu, dass Apothekenmitarbeiter:innen gegenüber dem/der Chef:in ihren Impfstatus offenlegen sollten. Unter den Apotheker:innen ist die Zustimmung mit 75 Prozent sogar noch größer.
Neben der Impf-Auskunftspflicht in der Apotheke haben die Kolleg:innen auch eine klare Meinung zur „2G-Regel“, die aktuell ebenfalls im Raum steht. Bisher gilt für bestimmte Bereiche, beispielsweise einen Restaurantbesuch, die Regel: geimpft, genesen oder getestet. Das letzte „G“ könnte allerdings vielerorts schon bald wegfallen. Geht es nach den Apothekenteams, betrachten knapp acht von zehn Befragten die „2G-Regel“ als gute Alternative zu einem weiteren Lockdown – zumindest aus wirtschaftlicher Sicht. Unter den PTA sprechen sich rund sieben von zehn dafür aus.
Um die hierzulande vorherrschende Impfmüdigkeit in den Griff zu bekommen, braucht es nach Meinung der befragten PTA mehr fundierte Überzeugungsarbeit (75 Prozent). Denn die Mehrheit von ihnen (62 Prozent) glaubt nicht, dass das Ende der Pandemie bereits in Sicht ist.
An der aposcope-Befragung nahmen am 14. September insgesamt 304 Apothekenmitarbeiter:innen teil, darunter 151 PTA.
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