Hydrophile Prednicarbat-Creme: Das ist neu
Für die Herstellung einer hydrophilen Prednicarbat-Creme gibt es im NRF eine Vorschrift. Diese wurde angepasst. Weil verdünnte Basiscreme DAC inzwischen vorgefertigt erhältlich ist, ist ein Verdünnen von Basiscreme DAC nicht mehr nötig.
Hydrophile Prednicarbat-Creme (NRF 11.144.) wird zur Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen wie beispielsweise Atopischer Dermatitis oder Ekzemen angewendet. Seit mehr als zehn Jahren gibt es die Herstellungsvorschrift bereits. Die Aufnahme war nötig, weil keine Fertigarzneimittel in Konzentrationen von weniger als 0,25 Prozent den Bedarf decken konnten.
Prednicarbat ist ein Prodrug. Die Rezeptursubstanz ist das in C-17- und C-21-Position veresterte Prednisolon. Gelangt der Wirkstoff in die Haut, erfolgt die Umwandlung in den aktiven Metaboliten Prednisolon-17-ethylcarbonat, der langsam zu Prednisolon zerfällt. Prednicarbat werden antientzündliche, juckreizstillende und vasokonstriktive Eigenschaften zugesprochen.
Die Rezeptursubstanz ist in Wasser praktisch unlöslich und besitzt eine hohe Lipidlöslichkeit. Daher liegt Prednicarbat in vielen topischen Zubereitungen in gelöster Form vor und neigt bei nicht standardisierten Zubereitungsvorschriften zu unkontrollierter Umkristallisation. Verdünnte Basiscreme DAC ist eine nichtionische hydrophile Creme.
Für die Herstellung einer hydrophilen Prednicarbat-Creme 0,08 Prozent / 0,15 Prozent / 0,25 Prozent werden mikrofein gepulvertes Prednicarbat, mittelkettige Triglyceride und eine verdünnte Basiscreme DAC als Grundlage verwendet. Diese kann aus Basiscreme DAC, Propylenglycol und Wasser hergestellt werden. Eine Alternative ist inzwischen vorgefertigte Verdünnte Basiscreme DAC. Mit der Aktualisierung 2024/25 wurde die Herstellung aus der fertigen Grundlage ergänzt. Somit sind jetzt zwei Herstellungsmöglichkeiten aufgeführt, denn die Verdünnung aus Basiscreme DAC ist weiterhin möglich.
Die individuelle Herstellung kann in der Fantaschale oder im automatischen Rührsystem erfolgen. Aufbrauchfrist und Laufzeit betragen drei Monate – sowohl in der Tube als auch in der Spenderdose.
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