Höhere Gehälter, mehr Wertschätzung: Adexa-Forderungen zum 1. Mai
Heute ist der „Tag der Arbeit“. Auch in diesem Jahr werden am 1. Mai die gewerkschaftlichen Kundgebungen ausbleiben. Doch die Gewerkschaften tragen ihre Forderungen auch in Pandemiezeiten deutlich an die Politik heran. So auch die Adexa. Die Apothekengewerkschaft fordert unter anderem höhere Gehälter, mehr Wertschätzung und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Das Virus hat auch die Arbeitsbedingungen in den Apotheken geprägt. Abstands- und Hygieneregeln, Plexiglaswände, Kurzarbeit und Schichtdienst haben die Teams vor große Herausforderungen gestellt. Aber auch äußere Einflüsse wie Kita- und Schulschließungen haben den Arbeitsalltag beeinflusst und trotzdem leisten die Apothekenmitarbeiter:innen Großes.
„Der Apothekenalltag und die berufspolitischen Debatten sind geprägt von den Schnelltests für Kunden und Beschäftigte, von der Arbeit in Impfzentren und der Impfpriorisierung der Apothekenteams“, so die Adexa-Vorstände Tanja Kratt und Andreas May. „Und immer noch klagen Apothekenangestellte, dass sie sich und ihre Leistungen nicht genug wertgeschätzt fühlen!“
Zum 1. Mai hat die Apothekengewerkschaft folgende Forderungen an die Politik und die Arbeitgeber:innen:
- bessere Honorierung der Apotheken
- mehr Wertschätzung durch Politik, Gesellschaft und die Apothekenleitung – auch finanziell. Dabei erinnert die Adexa an den steuerfreien Corona-Bonus, der bis zum 30. Juni 2021 verlängert wurde. „Noch längst nicht alle Teams haben davon profitiert.“
- höhere Tarifgehälter für Apothekenangestellte
- tarifliche Arbeitsbedingungen wie Arbeitszeiten und Vergütung der Bereitschaftsdienste, die Apothekenberufe für den Berufsnachwuchs attraktiver machen
- bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch konkrete familienfreundliche Arbeitsbedingungen für Mütter und Väter sowie unterstützende gesetzliche Regelungen, die die strukturelle Benachteiligung von Eltern und Familien reduzieren.
„Apotheken sind vor Ort unverzichtbar – deshalb gilt es, Präsenzapotheken und Arbeitsplätze im Inland zu sichern!“
Auch im zweiten Pandemiejahr werde sich die Adexa stark machen, dass die Interessen der Apothekenmitarbeiter:innen Gehör finden. Denn die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass das Engagement der Apothekenteams noch einmal gestiegen ist – auch außerhalb der Apotheke und trotz aller Herausforderungen, betont Adexa-Rechtsanwältin Christiane Eymers im Videogespräch mit Andreas May. Doch auch der Beratungsbedarf habe sich erhöht und inhaltlich verändert. So würden vor allem viele Fragen und Unsicherheiten zu Themen wie Kurzarbeit und Co. bestehen, die von den Arbeitgeber:innen oftmals unbeantwortet bleiben. Hier wünscht sich Eymers einen verstärkten Dialog und ebenfalls eine größere Wertschätzung des geleisteten Engagements. „Außerdem fordern wir eine bessere und konsequentere Umsetzung des Arbeitsschutzes von Seiten der Arbeitgeber“, ergänzt May.
Der Tag der Arbeit ist „born in the USA“ und geht auf das Jahr 1886 zurück. 400.000 Beschäftigte aus 11.000 Betrieben der USA traten im Kampf für den Acht-Stunden-Tag in einen mehrtägigen Streik. Doch die Lage eskalierte und mehrere Personen kamen ums Leben. In Gedenken an diesen Tag beteiligten sich hierzulande rund 100.000 Menschen an Streiks, Demonstrationen und sogenannten Maispaziergängen.
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