Rund 300.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca sollen die Arztpraxen in der laufenden Kalenderwoche 22 erhalten. Bereits vor der Bestellung kündigte der Hersteller an, dass die Lieferung aufgrund von verzögerten Freigaben erst Mitte der Woche erfolgen dürfte. Vaxzevria verspätet sich nun jedoch noch weiter, informiert die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV).
„Die für diese Woche vorgesehenen rund 300.000 Impfstoffdosen werden nicht vor Donnerstag bereitgestellt, wie das Bundesministerium für Gesundheit heute mitteilte“, heißt es von der KBV. AstraZeneca habe das Bundesgesundheitsministerium (BMG) darüber informiert, dass die Impfstoffdosen erst später in Deutschland eintreffen. „Dadurch kann die Auslieferung von Vaxzevria an die Arztpraxen erst am Donnerstag und aufgrund des Feiertags in einigen Bundesländern eventuell auch erst am Freitag erfolgen“, so die KBV. Bestellt werden konnten maximal 20 Dosen (entspricht zwei Vials). Aufgrund der geringen Liefermenge dürfte der Impfstoff für viele Praxen wohl ausschließlich für Zweitimpfungen genutzt werden.
Die gute Nachricht: Vaxzevria verspätet sich nur in dieser Woche. In der kommenden KW 23 soll die Auslieferung laut dem BMG wieder regulär am Montag erfolgen, gemeinsam mit den anderen bestellten Impfstoffen. Auch dann bleibt Vaxzevria mit 300.000 Dosen jedoch knapp. Insgesamt stehen für die Woche vom 7. bis 13. Juni für die Vertragsärzt:innen nur rund 3,4 Millionen Impfdosen zur Verfügung. Der Großteil davon kommt von BioNTech (2,6 Millionen). Hinzu kommen etwa eine halbe Million Impfdosen von Johnson & Johnson sowie die 300.000 Dosen Vaxzevria. Die Bestellung mussten die Praxen wie gewohnt bis gestern, 12 Uhr an die Apotheken übermitteln, die wiederum bis 15 Uhr beim Großhandel bestellten.
Angesichts der ab 7. Juni entfallenden Impfpriorisierung und der Freigabe von Comirnaty für Kinder rechnet die KBV mit einem Massenansturm auf die Praxen und bittet die Bürger:innen um Geduld. Denn die Impfstoffe bleiben knapp und zusätzliche Dosen für Kinder gibt es ebenfalls nicht. „Wir brauchen – und zwar so schnell wie möglich – endlich Verlässlichkeit, Planbarkeit und ausreichende Impfstoffmengen für die Praxen“, fordert daher KBV-Chef Dr. Andreas Gassen.
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