Mit Spannung wurde für heute das Statement der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zum vorsorglichen Impfstopp der AstraZeneca-Vakzine erwartet. Jetzt steht fest: Der Impfstoff ist sicher – die Nutzen überwiegen den Risiken.
Bislang wurden hierzulande 13 Meldungen von Blutgerinnseln in Hirnvenen, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung mit der AstraZeneca-Vakzine stehen, dokumentiert. Auch wenn die Zahl im Vergleich zu mehr als 1,6 Millionen Impfungen mit dem Impfstoff auf den ersten Blick wenig erscheint, hatte das Paul-Ehrlich-Institut einen vorsorglichen Impfstopp empfohlen. Schließlich handele es sich um eine sehr schwere Nebenwirkung, die überdurchschnittlich oft gemeldet wurde. Ob ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung mit dem Vektorvirenimpfstoff besteht, hat die EMA in den vergangenen Tagen untersucht.
Am Dienstag gab es bereits ein erstes Statement: Die EMA war der Ansicht, dass die Vorteile des AstraZeneca-Impfstoffs bei der Vorbeugung von COVID-19 mit dem damit verbundenen Risiko von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen die Risiken von Nebenwirkungen überwiegen. Jetzt liegt die endgültige Entscheidung vor. Emer Cooke, Executive Director der EMA, sprach von einer eindeutigen Entscheidung. Der Nutzen überwiege die Risiken.
Das Sicherheitskommitee der EMA kam zu der Entscheidung, dass es kein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel in den Hirnvenen im Zusammenhang mit der Impfung gibt. Der Impfstoff von AstraZeneca ist sicher in der Prävention von Covid-19, allerdings solle mehr Bewusstsein für mögliche unerwünschte Wirkungen geschaffen werden. Es soll zudem einen entsprechenden Warnhinweis in der Produktinformation geben. Damit solle sichergestellt werden, dass sowohl medizinisches Fachpersonal als auch die Bevölkerung selbst sichere Informationen über die möglichen Nebenwirkungen bekomme. Wichtig sei jedoch auch der Hinweis, dass die Thrombosen als sehr seltene unerwünschte Nebenwirkung auftreten könnten. Ganz ausgeschlossen werden könne das Risiko jedoch nicht. Darum werde der Ausschuss weitere Studien durchführen. Die Zulassung für die Vakzine wird nicht zurückgenommen.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte sich heute für eine Fortsetzung der Impfungen ausgesprochen. „Zu diesem Zeitpunkt überwiegen allerdings die Vorteile des AstraZeneca-Impfstoffes klar dessen Risiken. Und sein Gebrauch sollte fortgesetzt werden, um Leben zu retten.“
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