Dos and Dont´s: Kinder in der Apotheke
Zum Apothekenalltag gehören mitunter auch Kinder im HV. Doch problematisch wird es nicht nur, wenn diese als Bot:innen geschickt werden und allein Arzneimittel abholen sollen, sondern auch wenn Mutter oder Vater zwar als Begleiter:in zwar dabei, aber abgelenkt sind. Denn beim Nachwuchs kommt schnell Langeweile auf und die Apotheke wird zum Spielparadies. Doch was können Apothekenmitarbeitende gegen tobende Kinder in der Apotheke unternehmen, ohne ins Fettnäpfchen zu treten? Hier kommen die Dos and Don´ts.
Dos
Liebevolle Strenge
Sobald Kinder in der Apotheke beginnen, mit der Einrichtung und/oder Produkten zu spielen, ist Handeln gefragt, und zwar bevor ein Schaden entsteht. Hier kann das Prinzip „liebevolle Strenge“ hilfreich sein. Das bedeutet, dass du den/die Kleine:n zwar für sein/ihr Verhalten tadeln und mehr Rücksicht einfordern kannst, allerdings ohne zu schreien, drohen oder die Rolle der Eltern zu übernehmen.
Ablenken
Sind Mütter oder Väter in einem längeren Beratungsgespräch, langweilt sich der Nachwuchs oftmals. Doch nicht jede Apotheke verfügt über eine Spielecke. Lässt es deine Zeit zu, kannst du versuchen, das Kind abzulenken und so vom wilden Herumtoben abzuhalten, beispielsweise mit gezielten Fragen zu Lieblingsbeschäftigungen, -tieren oder ähnlichem.
Eltern in die Pflicht nehmen
Beschädigt das Kind etwas – beispielsweise beim „Spielen“ mit Kosmetikprodukten oder der Automatiktür –, können Eltern dafür zur Kasse gebeten werden. Denn im Bürgerlichen Gesetzbuch ist geregelt, dass die Pflicht zur Haftung besteht, wenn die Aufsichtspflicht verletzt wurde. In der Regel kann eine Erstattung des Einkaufspreises verlangt werden.
Dont´s
Verbote erteilen
Verbote kommen bei Kindern in der Regel nicht gut an. Anstatt dem Kind also direkt mitzuteilen, was alles nicht erlaubt ist, solltest du eher klarmachen, welches Verhalten stattdessen das richtige ist, beispielsweise „Bitte bleib von der Tür fern“ oder „Bitte räum die Packungen wieder in das Regal“ anstatt „Die Tür ist für dich tabu“ oder „Du darfst keine Packungen aus dem Regal nehmen“.
Aus der Haut fahren
Auch wenn der Geduldsfaden an einem stressigen Tag meist sehr kurz ist, solltest du bei einem spielenden, tobenden oder schreienden Kind in der Apotheke nicht direkt selbst laut werden. Denn dies sorgt meist nicht nur für Tränen und/oder Trotz beim Kind, sondern auch für Diskussionen und Ärger mit den Eltern. Stattdessen heißt es Durchatmen und das Kind sachlich ansprechen.
Kind der Apotheke verweisen
Auch wenn es bei einem Kind, das völlig „außer Rand und Band“ ist, verlockend sein mag, kannst du den/die Kleine nicht einfach allein nach draußen schicken. Stichwort Aufsichtspflicht. Allerdings kannst du die Eltern bitten, gemeinsam kurz vor die Tür zu gehen, damit sich das Kind beruhigen kann. Schließlich können sich auch andere Kund:innen davon gestört fühlen.
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