„30 Plant Points Challenge“: Mit Social Media-Trend zur Darmgesundheit?
In den Sozialen Medien gibt es beinahe täglich neue Trends, die unter anderem schöner, jünger und/oder gesünder machen sollen. Dazu gehört auch die sogenannte „30 Plant Points Challenge“. Dabei soll der Verzehr von 30 Pflanzen pro Woche das Darmmikrobiom und die gesamte Gesundheit stärken. Was steckt dran am Hype?
„Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag“ – diese Faustregel ist den meisten bekannt. Und sie dient als Grundlage für die derzeit kursierende „30 Plant Points Challenge“ oder auch „Diversity Diet“, die jedoch einen Schritt weitergeht. Denn dabei sollen wöchentlich mindestens 30 Pflanzenpunkte gesammelt werden, und zwar über den Verzehr von verschiedenen Obst- und Gemüsesorten beziehungsweise pflanzlichen Lebensmitteln wie Hafer, Nüsse, Tee und Co. in bestimmten Mengen.
Die Idee geht auf eine Studie zurück, bei der Stuhlproben von Menschen weltweit untersucht wurden. Dabei zeigte sich: Hatten die Teilnehmenden 30 verschiedene pflanzliche Lebensmittel pro Woche gegessen, wiesen sie eine größere Vielfalt im Darmmikrobiom auf als diejenigen, die beispielsweise nur rund zehn pflanzliche Lebensmittel zu sich genommen hatten.
Auf Instagram und TikTok wird die Challenge in zahlreichen Videos gefeiert, in denen Influencer:innen über die damit erzielten Erfolge berichten.
„30 Plant Points Challenge“ soll Darmmikrobiom stärken
Ziel der „30 Plant Points Challenge“ ist also eine vielseitige und vor allem ballaststoffreiche Ernährung. Dafür sind pflanzliche Lebensmittel unverzichtbar, wie auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung deutlich macht und pro Tag den Verzehr von mindestens 30 Gramm Ballaststoffen empfiehlt. Denn eine ausreichende Zufuhr kann zu einem gesunden Darmmikrobiom beitragen, was sich wiederum positiv auf das Immunsystem sowie den Stoffwechsel auswirkt.
Ein Grund: Entsprechende Nahrungsmittel verweilen länger im Verdauungstrakt, wodurch die Nährstoffaufnahme verbessert wird. Hinzukommt, dass verschiedene Pflanzen unterschiedliche Präbiotika enthalten, die wiederum unterschiedliche Darmbakterien ernähren. Somit kann der Verzehr einer breiten Pflanzenvielfalt auch die Vielfalt der Bakterien im Darmmikrobiom fördern.
Verzehrt werden dürfen alle essbaren Pflanzen oder Pflanzenteile. Ob diese roh, gegart, getrocknet, kalt oder warm sind, spielt dabei keine Rolle. Pro Portion wird in der Regel ein Pflanzenpunkt vergeben, ebenso für jede Sorte und Farbe. Für eine rote und gelbe Paprika gibt es demnach zwei Punkte. Wie viele Punkte Teilnehmende für welches Lebensmittel bekommen, richtet sich jedoch nach der jeweiligen Challenge.
Entscheidend für die „30 Plant Points Challenge“ ist neben der Erfüllung des wöchentlichen Ziels aber vor allem Geduld, denn der Aufbau eines gesunden Darmmikrobioms benötigt in der Regel Zeit, und zwar mehrere Monate, heißt es von Expert:innen.
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