Angesichts der aktuellen Infektionszahlen ist bei vielen Menschen die Sorge groß, sich selbst und andere mit dem Coronavirus anzustecken. Entsprechende Schutzmaßnahmen sind also das A und O. Und hier kommt Covidgum ins Spiel, ein spezieller Kaugummi, der die Viruslast senken und das Ansteckungsrisiko verringern soll.
Eines vorweg: Das Produkt bietet keinen sicheren Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2, sondern kann als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme im Idealfall das Ansteckungsrisiko senken. Das Einhalten der Hygieneregeln, Kontaktreduzierung und Impfen sind weiterhin Mittel der Wahl im Kampf gegen die Pandemie.
Nun aber zum Covidgum. Dabei handelt es sich kurz gesagt um einen Kaugummi, der gegen vorhandene Coronaviren wirken soll, ähnlich wie spezielle Mundspüllösungen und doch mit einem entscheidenden Unterschied. Denn der Kaugummi wirkt physikalisch antiseptisch. Das bedeutet, er muss gekaut werden, um seine Wirkung zu entfalten, und zwar mindestens 15 Minuten lang. „Durch das Kauen können entsprechende Stoffe freigesetzt werden, die sich wiederum in der Mundhöhle mit dem durch Kaubewegungen vermehrt freigesetzten Speichel verbinden“, heißt es vom Hersteller Clevergum GmbH. Dadurch entwickelt sich im Mund eine Art Mundspüllösung mit antiseptischen Eigenschaften. Über die kontinuierliche Kieferbewegung wird die Lösung in der gesamten Mundhöhle verteilt und sorgt dort sowie am Atemwegstrakt für einen desinfizierenden Effekt. Anschließend wirkt Covidgum bis zu zwei Stunden lang antiviral und senkt die eventuell vorhandene Viruslast um mehr als 90 Prozent.
Die Wirksamkeit wurde laut Hersteller in einer Untersuchung am Institut für Klinische Forschung Pneumologie Frankfurt mit Corona-positiven Patient:innen bestätigt, und zwar auch bei Virusmutationen wie Delta. Bei allen Teilnehmer:innen konnte nach dem Kauen eine erheblich verringerte Viruslast in der Atemluft festgestellt werden als zuvor.
„Die Ergebnisse der bisherigen Pilotstudie, die Viruslast zu senken, sind vielversprechend, und angesichts der wieder steigenden Anzahl von Corona-Fällen halten wir es für wichtig, sie mitzuteilen, damit die Menschen sich des potenziellen Nutzens antiviraler Kaugummis neben den anderen üblichen Präventionsmaßnahmen bewusst sind“, betont Covidgum-Erfinder Professor Dr. med. habil. Florian Pfab. Weitere groß angelegte Studien wurden bereits beantragt. Wichtig dabei: „Der COVIDGUM ist selbstverständlich kein Ersatz für eine Impfung und soll als sinnvolle Erweiterung zu den üblichen bekannten Präventivmassnahmen (AHA+L+A) betrachtet werden“, heißt es vom Unternehmen.
Covidgum ist ein registriertes Medizinprodukt mit antiviraler Wirkung. Hauptbestandteil sind natürliche Inhaltsstoffe sowie ätherische Öle mit nachgewiesener antiseptischer Wirkung, darunter Zimtöl. Außerdem sind die Kaugummis vegan, zuckerfrei und sollen künftig vor allem über Apotheken erhältlich sein.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
D-Mannose schützt nicht vor erneuter Blasenentzündung
Eine Blasenentzündung ist nicht nur unangenehm und schmerzhaft, sondern tritt häufig immer wieder auf. Um die Beschwerden zu lindern, kommt …
Ab Mai: Irenat Tropfen aus Österreich mit abweichender Dosierung
Fertigarzneimittel mit dem Wirkstoff Natriumperchlorat sind seit Monaten nicht lieferbar. Ab Mai soll ein Import von Irenat aus Österreich den …
Abgelaufene Arzneimittel: Doch noch anwenden?
Beinahe jede/r zweite Patient:in nimmt Arzneimittel ein, deren Haltbarkeitsdatum bereits überschritten ist, wie eine Umfrage im letzten Sommer gezeigt hat. …