Booster-Impfung: Hauptsache mRNA?
Spikevax (Moderna) oder Comirnaty (BioNTech/Pfizer)? Welcher der beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffe sollte als Booster zum Einsatz kommen? Die Antwort: Nehmen, was da ist. Denn: Wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) informiert, sind beide Vakzinen hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit/Effektivität vergleichbar.
Für einen bestmöglichen Schutz im Herbst und Winter rufen Expert:innen zur Booster-Impfung auf. Die Auffrischung soll die nachlassende Immunantwort wieder erhöhen – mit dem Ziel, schwere Corona-Verläufe und Hospitalisierungen zu verhindern.
Bislang sind hierzulande die beiden mRNA-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax für Auffrischimpfungen zugelassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen Bürger:innen ab 18 Jahren eine Booster-Impfung – auch Schwangeren ab dem zweiten Trimenon. Die Auffrischung soll in der Regel sechs Monate nach der letzten Impfdosis der Grundimmunisierung verabreicht werden. Das Intervall kann im Einzelfall auf fünf Monate verkürzt werden.
Womit wird geboostert? „Unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet wurde, soll für die Auffrischungsimpfung ein mRNA-Impfstoff verwendet werden“, schreibt das Bundesgesundheitsministerium.
Das bestätigt die Einschätzung des PEI. Die zugelassenen Covid-19-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax sind hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit/Effektivität vergleichbar, so die Expert:innen.
Auch die heterologe Zweitimpfung mit Spikevax nach Covid-19 Vaccine Janssen sowie die heterologen Drittimpfungen (Booster- oder Auffrischimpfung) mit Spikevax nach vorheriger Impfung mit Vaxzevria (AstraZeneca) oder Comirnaty haben im Rahmen publizierter Studien eine deutliche Erhöhung der Antikörpertiter bei Geimpften ergeben, teilt das PEI mit. Grundlage für diese Einschätzung sind unter anderem Daten aus klinischen Prüfungen und publizierte Immunogenitätsdaten.
Eine Ausnahme gibt es jedoch: Spikevax wird von der Stiko für Personen ab 30 Jahren empfohlen. Außerdem ist Comirnaty Booster der Wahl für Schwangere jeden Alters ab dem zweiten Trimenon. Wird mit Spikevax geboostert, wird nur die halbe Dosis der Grundimmunisierung verabreicht.
„Die Wahl des mRNA-Impfstoffes ist egal“, so Professor Dr. Leif Erik Sander von der Charité. Beide Impfstoffe funktionieren gleich gut, Ärzt:innen können nehmen, was da ist. „Wir haben die besten Impfstoffe in ausreichender Menge, wir haben ein hochansteckendes Virus […] nur die Impfung kann uns da rausholen, deshalb müssen sich alle impfen lassen.“ Sander hofft, dass mit der Booster-Impfung die Impfserie abgeschlossen sei.
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