Awiqli: Erstes Wocheninsulin steht zur Verfügung
Awiqli (Insulin icodec, Novo Nordisk) steht ab sofort als FlexTouch-Fertigpen zur Verfügung. Als erstes zugelassenes Wocheninsulin stellt Awiqli eine neue Behandlungsoption für Erwachsene mit Diabetes mellitus dar.
Mit Insulin icodec ist ein lang wirkendes Humaninsulin auf dem Markt. Der Fokus liegt auf der Regulierung des Glukosestoffwechsels. Das Ultra-Langzeit-Insulinanalogon hat eine Halbwertszeit von 196 Stunden, dies entspricht etwa acht Tagen. Durch die hohe Affinität an Albumin können Diabetiker:innen die täglichen Injektionen auf eine einmal wöchentliche Gabe reduzieren. Dabei wird Albumin als natürlicher Insulinspeicher genutzt. Die einmal wöchentliche subkutane Applikation kann einen Einfluss auf die Therapieakzeptanz sowie die Therapieadhärenz und Lebensqualität haben.
Wirksamkeit und Sicherheit wurden im klinischen Phase-IIIa-Studienprogramm ONWARDS untersucht. Dabei zeigte das wöchentlich verabreichte Insulin icodec eine effektive Blutzuckerkontrolle. Zudem präferierten 94 Prozent der Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes das Wocheninsulin gegenüber dem vorher angewendeten herkömmlichen Basalinsulin.
„Wir freuen uns sehr darüber, Insulin icodec nun für Erwachsene mit Diabetes mellitus zur Verfügung stellen zu können. Die wöchentliche statt tägliche Insulininjektion könnte sich entscheidend und positiv auf die Therapieakzeptanz sowie Therapieadhärenz von Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 2 auswirken,“ sagt Professor Dr. Sebastian Meyhöfer von Novo Nordisk.
Awiqli ist zu 700 Einheiten/ml erhältlich. Pro Injektion kann eine Dosis von 10 bis 700 Einheiten – einstellbar in Schritten von zehn Einheiten – verabreicht werden. Typ-1-Diabetiker:innen müssen Awiqli mit einem Bolusinsulin kombinieren, um den Insulinbedarf zu den Mahlzeiten zu decken. Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 können Insulin icodec allein oder in jeder Kombination mit oralen Antidiabetika, GLP-1-Rezeptoragonisten und Bolusinsulin anwenden.
Aufgrund der Formulierung ist das wöchentliche Injektionsvolumen von Insulin icodec mit dem täglichen Injektionsvolumen herkömmlicher Basalinsuline vergleichbar. Durch die Bindung an Albumin und eine reduzierte Insulinrezeptor-Bindung und -Clearance wird eine langsame und stetige glucosesenkende Wirkung erreicht. Die Hauptwirkung ist die Regulierung des Glucosestoffwechsels. Werden spezifische Insulinrezeptoren aktiviert, wird die periphere Glucoseaufnahme, insbesondere durch Skelettmuskeln und Fettgewebe, stimuliert und die Glucoseproduktion in der Leber gehemmt.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Ethacridinlactat-Mundspülung: Herstellung mit Rivanol
Auch Rezeptursubstanzen sind von Lieferengpässen betroffen. Ein Beispiel ist Ethacridinlactat-Monohydrat. Das DAC/NRF hat reagiert und die NRF-Vorschrift 7.7 „Ethacridinlactat-Monohydrat-Lösung 0,25 Prozent …
Salbutamol-Spray: Bei Device-Umstellung pDL abrechnen
Wird aufgrund des Engpasses bei Salbutamol-Sprays auf ein anderes Device umgestellt, können Apotheken die pharmazeutische Dienstleistung (pDL) Inhalationstechnik abrechnen. Im Dezember …
Inkontinenz-Versorgung: Augen auf bei Beratung und Abgabe
Inkontinenz gehört zu den größten Tabuthemen in der Apotheke. Denn die Scham bei Betroffenen ist groß. Gleichzeitig lauern für Apothekenteams …













