Zugegeben, jede/r hat manchmal einen schlechten Tag, an dem sich die Motivation in Grenzen hält und du einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden bist. Doch bei vielen Arbeitnehmenden ist die Lust auf Arbeit generell im Sinkflug. Mehr noch: Jede/r Zweite würde den Beruf am liebsten aufgeben.
Immer mehr Arbeit bei immer weniger Personal, Überstunden und fehlende Wertschätzung: Nicht nur bei Apothekenteams ist die Liste an Kritikpunkten im Beruf lang. Kein Wunder, dass sich die Lust auf Arbeit bei Angestellten in Grenzen hält, wie eine Befragung unter knapp 4.000 Erwerbstätigen des Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland für die jährliche Berufe-Studie des Versicherers HDI.
Ein Leben ohne Beruf kann sich nur rund jede/r Zweite nicht (mehr) vorstellen. Im Gegenteil, ein Großteil würde den Job gerne an den Nagel hängen. So stimmt mehr als die Hälfte der Befragten folgender Aussage zu: „Ich würde so schnell wie möglich mit meinem beruflichen Arbeiten aufhören, wenn ich es finanziell nicht mehr nötig hätte.“ Hinzu kommt: Auch die Zufriedenheit mit dem aktuellen Job lässt zu wünschen übrig. So gibt nur rund ein Drittel an, derzeit im angestrebten „Traumberuf“ tätig zu sein.
Lust auf Arbeit sinkt, Wunsch nach Teilzeit steigt
Das wundert es nicht, dass ebenfalls knapp jede/r Zweite am liebsten von einer Voll- auf eine Teilzeitstelle wechseln würde, wenn der/die Chef:in das Go gibt. „Am stärksten ist der Wunsch nach kürzerer Arbeitszeit bei den Beschäftigten unter 40 Jahren“, heißt es in einer Pressemitteilung der HDI. Junge Arbeitnehmende würden sich demnach mehr Freiheiten und Flexibilität im Beruf wünschen. Hoch im Kurs steht außerdem die Vier-Tage-Woche, die sich drei von vier Arbeitnehmenden wünschen. Ein Teil von ihnen wäre sogar bereit, dafür Gehaltseinbußen hinzunehmen, Hauptsache die wöchentliche Arbeitszeit wird verringert. Denn das würde Arbeitnehmenden gesundheitlich guttun, sie mit mehr Energie arbeiten lassen und außerdem die Effizienz im gesamten Betrieb steigern.
In puncto Digitalisierung im Arbeitsleben zeigen sich die Beschäftigten zufrieden mit den Entwicklungen der letzten Jahre und empfinden diese außerdem als hilfreich. Dennoch hat jede/r Zweite Angst vor einem Jobverlust durch die fortschreitende Digitalisierung.
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