Der Countdown läuft – ab dem 1. September müssen alle Apotheken E-Rezept ready sein. Die erste Stufe des Rollouts findet in den Kammerbezirken Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe statt. Dort wird ab September getestet werden. Die Testphase in Bayern ist hingegen gestrichen und auch die Arztpraxen haben noch Zeit.
„Ab 1. September 2022 werden die Apotheken in ganz Deutschland elektronische Rezepte annehmen“, teilt die gematik mit. „In Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe werden in Pilot-Praxen und -Krankenhäusern dann hochlaufend zu einem flächendeckenden Verfahren E-Rezepte ausgestellt“, heißt es weiter. Darauf haben sich die Gesellschafter der gematik gestern einstimmig geeinigt. Zeitnah sollen die nächsten Schritte der stufenweisen E-Rezepteinführung festgelegt werden.
Stand heute sei angedacht, drei Monate später – nachdem die Gesellschafter den Erfolg der ersten Stufe beschlossen haben – in diesen beiden Regionen verpflichtend und in sechs weiteren Bundesländern sukzessive die Einführung umzusetzen. 2023 sollen schließlich die ausstehenden acht Bundesländer folgen.
„Bis zur verbindlichen Einführung des E-Rezeptes sind die medizinischen Einrichtungen in allen Regionen angehalten, von der Möglichkeit der E-Rezept-Ausstellung Gebrauch zu machen“, so die gematik. Die Krankenkassen seien heute schon, die Apotheken spätestens ab dem 1. September 2022 bundesweit dazu in der Lage, E-Rezepte einzulösen und abzurechnen.
Bislang wurden laut TI-Dashboard der gematik hierzulande 24.277 E-Rezepte eingelöst (Stand 1. Juni 2022). Mitte Mai waren rund 4.500 Apotheken – und somit knapp jede vierte Apotheke – E-Rezept ready. „Technisch ausgestattet und vorbereitet sind weitere rund 4.500 Apotheken und laut Aussagen einzelner Hersteller ist die Ausstattung weiterer Apotheken in den kommenden Wochen geplant“, informiert die gematik und appelliert an alle Teams, die sich bisher nicht mit dem E-Rezept vertraut gemacht haben, dies schnellstmöglich nachzuholen. „Apotheken, die noch nicht mit dem E-Rezept arbeiten, sollten Kontakt zu ihren Softwareherstellern aufnehmen und insbesondere die eigenen Mitarbeitenden im Umgang mit dem E-Rezept schulen, um schnell aufzuschließen und das E-Rezept anbieten zu können.“
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