Ab März sollen Bürger*innen ein Anrecht auf einen Gratis Corona-Schnelltest haben, der von geschultem Personal durchgeführt wird. Ein Ansturm auf die Apotheken ist vorprogrammiert, weiß auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. „Je mehr Menschen gewarnt werden, bevor sie andere anstecken können, desto besser“, so Spahn bei einer Pressekonferenz.
„Die Schnelltests und die Laien-Selbsttests sind weitere wichtige Werkzeuge in der Pandemie. Sie können uns dabei helfen, einen sicheren Weg zu gehen – jetzt auch gerade bei Schulen und Kitas. Diese Tests ersetzen aber nicht die AHA-Regeln“, so Spahn. „Jeder positive Schnelltest muss durch einen PCR-Test bestätigt werden.“ Letztere sind noch immer der Goldstandard. Wer Symptome zeige, solle einen PCR-Test in einer Praxis durchführen lassen.
Gratis Corona-Schnelltests sollen auch in den Apotheken möglich sein. Seit Januar sind Apotheken in der Testverordnung als zu beauftragende Dritte genannt – und können wie auch Zahnärzt*innen von Ländern und Gesundheitsbehörden beauftragt werden. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass inzwischen deutlich mehr Antigen-Schnelltests verfügbar sind als noch vor wenigen Wochen.“ Es würden mehr Schnelltests zur Verfügung stehen, als derzeit abgerufen würden. Finanziert wird die kostenlose Testoption aus dem Bundeshaushalt.
Der Minister rechnet damit, dass sich viele Apotheken beteiligen werden. Mit insgesamt 18 Euro sollen die Apotheken vergütet werden. „Es werden nicht alle mitmachen und es müssen auch nicht alle mitmachen. Aber wir sehen, dass viele Apotheken ein Interesse haben, die Sache zu unterstützen,“ so Spahn. Fest steht, dass es zu Beginn der Gratis Corona-Schnelltest-Ausgabe einen Ansturm geben wird. Immer wenn ein Angebot neu gemacht werde, würde dieses in den ersten Tagen mehr genutzt. Dies sei schon bei der Maskenvergabe so gewesen, nach dem ersten Run habe sich der Ansturm eingependelt. Der Minister appelliert an die Bürger*innen, vorab einen Termin zu vereinbaren.
„Kein Apotheker ist dazu verpflichtet, da mitzumachen“, sagt CDU-Gesundheitspolitiker Michael Hennrich gegenüber APOTHEKE ADHOC. Es sei eindeutig eine Möglichkeit vorgesehen, kostenlose Antigen- und Laientests anzubieten, kein Auftrag vergleichbar mit der FFP2-Masken-Verteilaktion vom Dezember.
Wird es genügend Tests geben? Auch die Frage beantwortet der Minsister: „Ob es zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort im März an jedem Tag immer von allem ausreichend gibt, kann ich nicht garantieren – gibt es generell genügend Schnelltests – ja“, so Spahn. Man habe Rahmenverträge für 50 bis 60 Millionen Tests pro Monat abgeschlossen, um ausreichende Mengen zu sichern.
Und Laientests? Auch davon werde es ausreichend geben. Schon bald würden erste Zulassungen erteilt. Auch hier gebe es erste Verhandlungen zu Rahmenverträgen. Eine Apothekenpflicht ist nicht vorgesehen.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Teil- auf Vollzeit: Gehalt und Zulagen müssen steigen
Erhöhen Teilzeitkräfte in der Apotheke ihre wöchentlichen Arbeitsstunden, bedeutet das auch ein höheres Gehalt. Doch was passiert mit individuellen Extras, …
Adexa kontert TGL Nordrhein: „Frust und Unverständnis sind gewaltig“
„Die Mitarbeitenden in den Apotheken haben deutlich mehr verdient“, hieß es kürzlich von der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein als …
Haben PTA Kündigungsschutz?
Den Job zu verlieren, gleicht für Angestellte oftmals einer Horrorvorstellung. Kein Wunder, dass sich viele Beschäftigte auf den Kündigungsschutz berufen. …