Fluzone High Dose Quadrivalent: Abrechnung über die Kassen?
Zu den vom Bund beschafften zusätzlichen Grippeimpfstoffen gehört auch „Fluzone High Dose Quadrivalent“. Die hochdosierte Vakzine ist speziell für ältere Menschen zugelassen und kommt aus den USA. Was müssen Apothekenmitarbeiter bei der Abrechnung von Fluzone beachten?
Apotheken flattern derzeit Bestellformulare des Großhandels ins Haus. Angeboten wird Fluzone als Packung mit zehn Fertigspritzen ohne Kanüle zum Einkaufspreis 330 Euro. Der Verkaufspreis auf Sprechstundenrezept liegt entsprechend bei mehr als 400 Euro. Zahlt das die Krankenkasse?
Zum Vergleich: Flucelvax, Influsplit Tetra und Vaxigrip Tetra haben einen Listenpreis von knapp 130 Euro für die 10er-Packung. Afluria und Influvac Tetra liegen bei 110 Euro.
Dennoch droht Ärzten und Apotheken kein Ärger bei der Abrechnung des teuren Impfstoffs Fluzone. Denn das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat die Erstattung mit einer eigenen Rechtsverordnung geregelt. Dort heißt es: „Versicherte, die das 65. Lebensjahr vollendet haben, haben im Rahmen der Verfügbarkeit Anspruch auf eine Schutzimpfung gegen Influenza mit einem inaktivierten, quadrivalenten Influenza-Hochdosis-Impfstoff mit aktueller von der Weltgesundheitsorganisation empfohlener Antigenkombination. Ein Anspruch auf einen Influenza-Impfstoff nach § 20i Absatz 1 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch bleibt unberührt.“
Die Verordnung zur Kostenübernahme der GKV für Hochdosierten Influenza-Impfstoff ist nach der Veröffentlichung im Bundesanzeiger am heutigen Dienstag in Kraft getreten und tritt am 31. März kommenden Jahres wieder außer Kraft.
Fluzone ist enthält die vierfache Antigenmenge im Vergleich zu den herkömmlichen Grippeimpfstoffen und ist speziell für Personen ab 65 Jahren zugelassen. Apotheker und Ärzte fragen sich bereits, ob sie nach Abverkauf der anderen Impfstoffe auf Fluzone ausweichen können. Dies ist allerdings von der Zulassung nicht gedeckt.
In der EU ist ein vergleichbarer Impfstoff unter dem Markennamen Efluelda zwar zugelassen, aber noch nicht verfügbar. Daher hat das BMG 500.000 Dosen beim Hersteller Sanofi bestellt, um ältere Menschen ab 65 Jahren zu schützen. Der Impfstoff ist auf Basis der Regelungen der Medizinischer Bedarf Versorgungssicherstellungsverordnung (MedBVSV) in Deutschland verkehrsfähig und ab dieser Woche (KW 46) im Handel.
Dieser Beitrag erschien im Original bei APOTHEKE ADHOC. Hier den Newsletter abonnieren!
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Neue E-Rezept-Version: Zahnarztrezept nur als Freitext
Zum 1. Oktober tritt eine neue Version des E-Rezepts in Kraft (1.3.0). Die zieht Änderungen bei der Übermittlung von Wirkstärken …
DAK: Apotheken sollen bei Engpässen direkt bestellen
Der vollversorgende Großhandel ist Dreh- und Angelpunkt in der Arzneimittelversorgung. Doch aufgrund von Lieferengpässen und Kontingentierung sind mitunter die Lager …
Sagella: Ovula und Gel bei bakterieller Vaginose
Obwohl Vaginosen häufiger auftreten, sind Pilzinfektionen bekannter. Gegen Brennen und Juckreiz aufgrund einer bakteriellen Infektion stehen mit Sagella bakterielle Vaginose …