Adexa: PTA nicht als Risikofaktor darstellen
Mit der geplanten Apothekenreform sollen PTA Apotheker:innen zeitlich begrenzt vertreten können – beispielsweise bei Urlaub. Auch wenn dies mitunter für Unmut sorgt, sollten bei der Diskussion Grenzen beachtet werden, mahnt die Adexa. So dürfen PTA nicht als Risikofaktor dargestellt werden.
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat mit ihren Eckpunkten für eine Apothekenreform für Wirbel gesorgt – vor allem, weil sie den Hoffnungen auf eine Honorarerhöhung vorerst eine Absage erteilt hat. Doch auch die geplante zeitweise Vertretungsbefugnis für PTA hat Diskussionen entfacht. Während der BVpta sich über die Chance auf einen Neuanfang freut, schlägt ein Teil der Apothekerschaft Alarm. „Das geht gar nicht“, hat unter anderem Abda-Präsident Thomas Preis deutlich gemacht und kürzlich sogar vor dadurch entstehenden Risiken und Gefahren gewarnt.
„Eine Ohrfeige!“, findet die Adexa. Denn: PTA als größte Berufsgruppe in der Apotheke in den Medien als Risikofaktor darzustellen, schade sowohl dem Miteinander in den Apothekenteams als auch dem Vertrauen der Bevölkerung in die Kompetenz der öffentlichen Apotheke, kommentiert Adexa-Bundesvorstand Andreas May.
Generell könne man über das Für und Wider des Vorhabens diskutieren – aber fair. „Die Berufsgruppen in der Apotheke dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden!“, warnt May. Stattdessen müssten die Sorgen und Bedenken aller Beteiligten ernst genommen und gegeneinander abgewogen werden.
PTA in neue Aufgaben einbeziehen statt als Risikofaktor darstellen
May verweist zudem auf die bereits seit mehr als zwei Jahren geltenden Regelungen der PTA-Reform, durch die PTA in gewissem Rahmen und unter Bedingungen ohne Aufsicht arbeiten dürfen. „Mir ist nicht bekannt, dass es durch diese Neuregelung im PTA-Reformgesetz zu Komplikationen für Patientinnen und Patienten gekommen ist. Wie auch in all den Jahren nicht, in denen Apothekerassistent:innen im Westen und PI im Osten Apotheken für begrenzte Zeit geleitet hätten.“ Denn letztlich entscheide die Apothekenleitung, ob und welchen PTA sie dies zutraut.
Sollen Apotheken künftig mehr Aufgaben – auch in der Prävention – übernehmen, brauche es dafür mehr qualifiziertes Personal. „Was also spricht dagegen, einem Teil der PTA ein Angebot für eine berufsbegleitende Weiterqualifizierung zu geben, damit diese dazu beitragen, die notwendigen und wünschenswerten Leistungen der Vor-Ort-Apotheken in Zukunft flächendeckend aufrechtzuerhalten?“, fragt May zum Abschluss.
BVpta: Abda soll Lösungen für PTA-Beruf präsentieren
Unterstützung kommt auch vom BVpta, der sich in einem offenen Brief an Preis wendet und darauf hinweist, dass das von der Abda vermittelte Bild zur Rolle der PTA nicht der Realität in den Apotheken gerecht werde. „Die wiederholte Darstellung, PTA seien nicht in der Lage, in bestimmten Bereichen Verantwortung zu übernehmen, empfinden wir als nicht nur fachlich unbegründet, sondern auch als Missachtung eines ganzen Berufsstandes“, heißt es im Schreiben unter anderem.
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