Defekte Dosierspritze bei Pregabalin: Weitere Charge betroffen
Anfang Juni hatte Neuraxpharm über defekte Dosierspritzen bei Pregabalin Lösung 20 mg/ml zum Einnehmen informiert. Betroffen war die Charge 240828. Inzwischen sind Reklamationen zu einer weiteren Charge beim Unternehmen eingegangen.
Pregabalin Neuraxpharm 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen ist zugelassen zur Behandlung von Erwachsenen mit neuropathischen Schmerzen, Epilepsie und generalisierten Angststörungen. Dosiert wird mithilfe der Dosierspritze. Ist diese defekt, ist eine korrekte Dosierung nicht möglich.
Dem Unternehmen liegen Meldungen zu defekten – abgebrochenen – Dosierspritzen vor. Nun auch für die Charge 240829 – allerdings nur in sehr geringer Anzahl.
Apotheken werden vorsorglich gebeten, eine visuelle Kontrolle dieser Charge durchzuführen. Gleiches gilt weiterhin für Packungen der Charge 240828. Betroffene Packungen können retourniert werden und werden kostenfrei ersetzt.
Pregabalin gehört zu den Antikonvulsiva und kommt häufig im Rahmen einer Schmerztherapie zum Einsatz. Das Strukturanalogon der Gamma-Aminobuttersäure (GABA) besitzt eine GABA-ähnliche Wirkung, allerdings wird diese im Fall von Pregabalin nicht über die Bindung an GABA-Rezeptoren, sondern an spannungsabhängigen Calciumkanälen im Zentralnervensystem erreicht.
Infolge der Bindung an spannungsabhängige Calciumkanäle findet eine Verringerung des Calcium-Einstroms statt, was wiederum zu einer Reduzierung der Ausschüttung von Neurotransmittern führt. Beispielsweise wird die Freisetzung verschiedener Neurotransmitter wie Noradrenalin und der Substanz P verringert und die neuronale Erregbarkeit gesenkt.
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