„Letztes“ Apotheken-Handwerk: BVpta für Rezeptur-Weiterbildung
Regelmäßige Fortbildungen gehören für Apothekenangestellte wie PTA dazu, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und sich außerdem weiterqualifizieren zu können. Diese sind auch in Sachen Rezeptur unverzichtbar, findet der Bundesverband PTA (BVpta). Denn es sei wichtig, dieses „letzte“ Handwerk der Vor-Ort-Apotheken unbedingt zu bewahren, so der Appell.
In der Apotheke ist kein Tag wie der andere und es warten beinahe täglich Überraschungen. Hinzukommt, dass das Berufsbild von PTA ohnehin vielfältig und voller Abwechslung ist. Die regulären Tätigkeiten sind in § 6 PTA-Berufsgesetz geregelt und umfassen für die Arbeit in der Apotheke folgende Aufgaben:
„a) die Herstellung von Arzneimitteln, die zur Anwendung beim Menschen bestimmt sind, und Tierarzneimitteln (Arzneimittel),
b) die Prüfung von Ausgangsstoffen und Arzneimitteln,
c) die Abgabe von Arzneimitteln auf Verschreibung einschließlich der erforderlichen Information und Beratung,
d) die Abgabe von Arzneimitteln im Rahmen der Selbstmedikation einschließlich der erforderlichen Information und Beratung,
e) die Abgabe apothekenüblicher Waren einschließlich der erforderlichen Information und Beratung und die Erbringung apothekenüblicher Dienstleistungen,
f) die Mitwirkung an Maßnahmen, die die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessern,
g) die Nutzung digitaler Technologien und die Abwicklung digitaler Prozesse bei der Erbringung pharmazeutischer Leistungen,
h) die Mitwirkung an der Erfassung von Arzneimittelrisiken und Medikationsfehlern sowie an der Durchführung von Maßnahmen zur Risikoabwehr,
i) die Beratung zu allgemeinen Gesundheitsfragen und
j) die Mitwirkung an der Pflege und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems“.
Die Rezepturherstellung ist somit ein zentraler Bestandteil des Berufsbildes von PTA. Das empfindet auch der BVpta so und bezeichnet diese sogar als das „letzte“ Handwerk der Apotheken vor Ort, wie die Stellvertretende Vorsitzende Ute Jobes betont. Dieses gelte es zu bewahren. Dafür bringt Jobes regelmäßige Weiterbildungen ins Spiel.
Rezeptur-Weiterbildungen: „Letztes“ Apotheken-Handwerk bewahren
„Meine große Liebe in der Apotheke ist die Rezeptur! Ich freue mich über Plausibilitätsprüfungen und den Austausch mit KollegInnen bei allgemeinen Rezepturfragen und natürlich über jede Herstellung“, betont Jobes. Doch sie mache sich auch viele Gedanken um dieses „letzte“ Handwerk in der Apotheke und stelle sich die Frage, ob jede/r PTA in der Lage ist, jede Rezeptur herzustellen. Denn es gebe vielfältige Herausforderungen, die sowohl mit der Arbeit als PTA generell als auch speziell mit der Herstellung von Rezepturen verbunden sind. Hinzukommt, dass technologische und regulatorische Ansprüche steigen würden. „PTA und Rezeptur ein Selbstläufer?“, fragt Jobes daher.
Zwar seien viele wichtige Aspekte wie die rezeptierbaren pH-Bereiche von gängigen Wirkstoffen meist ohnehin fest im Kopf, dennoch sei es wichtig, die Möglichkeit zum Nachschlagen zu haben, so Jobes. Hinzukommt, dass auch die Erfahrung eine wichtige Rolle spielt, denn PTA, die regelmäßig mit der Herstellung von Rezepturen betraut sind, entwickeln im Laufe der Zeit mehr Sicherheit und Kompetenz. „Die Fähigkeit, komplexere Rezepturen herzustellen, hängt von der Erfahrung und den spezifischen Aufgabenbereichen der PTA ab.“ Zahlreiche Kolleg:innen würden sich dafür entscheiden, ihre Kenntnisse durch zusätzliche Weiterbildungen oder Spezialisierungen zu festigen und zu erweitern. Hierfür gebe es verschiedene Angebote, so Jobes und ruft dazu auf, diese zu nutzen.
„Wir PTA müssen dafür sorgen, dass das ,letzte‘ Handwerk der vor Ort Apotheken sich für die individuelle Patientenversorgung weiterhin stark macht, durch unser Fachwissen und handwerkliches Knowhow, das unseren Beruf ein erneutes Mal als wichtige Säule der Apotheke vor Ort auszeichnet“, appelliert die Stellvertretende Vorsitzende an die Kolleg:innen.
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