Ohne die Apotheken vor Ort geht in Sachen Arzneimittelversorgung nichts. Doch während die wohnortnahe Versorgung für viele Patient:innen zwar unverzichtbar ist, setzen Personen über 30 Jahre zunehmend auf den Versand.
Dass die Apotheken vor Ort für die Arzneimittelversorgung essentiell sind, ist bekannt. Das haben im Vorfeld des heutigen Tags der Apotheke die Abda und Adexa einmal mehr deutlich gemacht. So zeigt eine Patientenumfrage, dass 94 Prozent der Bürger:innen nicht auf die Apotheke vor Ort verzichten möchten. Doch das Apothekennetz hierzulande wird immer dünner und nur noch 20,8 Apotheken pro 100.000 Einwohner:innen sichern die Versorgung – das sind elf weniger als im EU-Durchschnitt. In den letzten 20 Jahren ist die Apothekenzahl um mehr als 20 Prozent gesunken, allein 2023 schlossen bundesweit 500 Apotheken. Die Politik muss handeln und gegensteuern, so die klare Forderung.
Apotheken bleiben unverzichtbar
Und wie reagieren die Patient:innen? Ein Großteil (85 Prozent) sieht die Vor-Ort-Apotheken weiterhin als Hauptbezugsquelle für benötigte Arzneimittel, wie eine Befragung im Auftrag des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) zeigt. Dafür hat das Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE Anfang Mai mehr als 1.000 Erwachsene telefonisch befragt. Das Ergebnis: Über alle Altersgruppen hinweg werden Arzneimittel vorrangig in stationären Apotheken gekauft. Während es bei den jüngeren zwischen 18 und 29 Jahren mehr als sieben von zehn Personen sind, steigt der Wert ab 40 Jahren auf rund 90 Prozent.
Versandapotheken bei Ü30-Jährigen auf dem Vormarsch
Doch der Versandhandel ist weiter auf dem Vormarsch – bereits ein Drittel kauft Arzneimittel online. Aber anders als erwartet betrifft das weniger die Jüngeren. Die 18- bis 29-Jährigen nutzen demnach am seltensten Online-Apotheken (17 Prozent), während es in den nachfolgenden Altersgruppen jeweils doppelt so viele sind. Insgesamt mehr als drei Viertel (77 Prozent) der 30- bis 69-Jährigen kaufen Medikamente im Internet. Hinzukommen weitere 8 Prozent, die angaben, ihre Arzneimittel direkt über die Arztpraxis zu beziehen. Weitere 5 Prozent erwerben ihre Medikamente aus dem Ausland.
„Apotheken sind unerlässlich für die schnelle und sichere Versorgung der Menschen mit Medikamenten. Durch ihre schnelle Hilfe in allen Gesundheitsfragen und die Versorgung der Bevölkerung mit allen Arzneimitteln entlasten sie das deutsche Gesundheitssystem enorm“, erklärt Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI.
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