Vitamin D: Mangel führt zu Grauem Star
Rund zehn Millionen Menschen leiden hierzulande an Grauem Star. Dieser gilt als häufigste Ursache für Sehbehinderungen. Neben einer gezielten Behandlung kann der Erkrankung jedoch auch vorgebeugt werden. Entscheidend ist dabei die Vitamin D-Versorgung. Denn ein Vitamin D-Mangel erhöht offenbar das Risiko für Grauen Star.
Der Graue Star dient als Überbegriff für Augenerkrankungen, bei denen es zu einer allmählichen Trübung der natürlichen Augenlinse – einseitig oder beidseitig – kommt. Anders als der Grüne Star, eine chronische Augenerkrankung, bei der Sehnerv und Netzhaut geschädigt werden und die unbehandelt zur Erblindung führt, ist der Graue Star – auch Katarakt genannt – in der Regel altersbedingt. Denn mit zunehmenden Lebensjahren altert ebenfalls die Augenlinse, die Trübung nimmt zu und die Sehkraft ab. Grund dafür ist, dass Eiweiße in der Linse verklumpen und sich absetzen. Mit fortschreitendem Alter wächst die Klümpchengröße, wodurch die Sehleistung immer mehr beeinträchtigt wird.
Übrigens: Die Bezeichnung Grauer Start geht auf die mit der Erkrankung verbundene Graufärbung der Linse und den dadurch entstehenden starren Blick zurück.
Neben dem Alter können aber auch Verletzungen sowie Entzündungen in/am Auge und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Auslöser sein, sodass auch jüngere Menschen von einem Katarakt betroffen sind. Außerdem kann ein Vitamin D-Mangel das Risiko für Grauen Star erhöhen.
Grauer Star: Erhöhtes Risiko bei Vitamin D-Mangel
Das bestätigen Studienergebnisse, die an der Augenklinik der Chinese University in Hongkong (China) erhoben wurden. Dafür wurden die Serum-25-Hydroxyvitamin-D (25(OH)D)-Werte von mehr als 440.000 Patient:innen analysiert. Dabei zeigte sich: Lag ein Vitamin D-Mangel vor, entwickelten Betroffene innerhalb der knapp elfjährigen Nachbeobachtungszeit häufiger Grauen Star, und zwar um bis zu 12 Prozent öfter.
Zur Erinnerung: Die optimale Versorgung mit Vitamin D liegt bei Serumkonzentrationen von 25(OH)D über 30 ng/ml, wobei bei mehr als 50 ng/ml bereits von einer Überversorgung die Rede ist. Fällt der Vitamin D-Spiegel leicht unter die 30 ng/ml-Marke, wird von einer nicht mehr optimalen Versorgung gesprochen. Als Vitamin D-Mangel werden dagegen Werte unter 20 ng/ml eingestuft.
Vor allem jüngere Menschen mit niedrigen Vitamin D-Werten wiesen den Forschenden zufolge eine erhöhte Gefahr für die Entwicklung eines Katarakts auf. So lag das Risiko bei Unter-50-Jährigen um 27 Prozent höher.
Die genauen Hintergründe für den Zusammenhang sind den Forschenden zufolge noch nicht bekannt. Diskutiert wird unter anderem ein Einfluss von Vitamin D auf die physiologischen Eigenschaften des Linsenepithels.
„Unsere Ergebnisse zeigen einen signifikanten Querschnitts- und prospektiven Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und einem erhöhten Risiko für Katarakte,“ fassen die Forschenden zusammen und fordern eine frühzeitige Behandlung von Vitamin-D-Mangel, um einem Grauen Star vorzubeugen.
Achtung: Auch das Sterberisiko steigt bei einem Vitamin D-Mangel.
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