Vier Wochen statt sechs Monate: Frühere Auffrischung für Janssen-Geimpfte
Vektorviren-Geimpfte gehören zu den Personengruppen, die Anspruch auf Auffrischimpfungen haben sollen – allerdings frühestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie. Nun rät die Ständige Impfkommission (Stiko) Janssen-Geimpften explizit zum mRNA-Booster, und zwar schon nach vier Wochen.
Wer mit Vaxzevria (AstraZeneca) oder Covid-19 Vaccine Janssen (Johnson & Johnson) gegen Corona geimpft wurde, soll laut einem Beschluss der Gesundheitsminister:innen von Bund und Ländern neben weiteren Risikogruppen zu den priorisierten Anspruchsberechtigten auf eine Auffrischimpfung gehören. Die Booster-Dosis soll frühestens sechs Monate nach dem Ende der ersten Impfserie erfolgen. In der Stiko-Empfehlung zur Auffrischimpfung tauchen Vektorviren-Immunisierte jedoch bisher überhaupt nicht auf. Nun machen die Expert:innen eine Ausnahme, und zwar für Janssen-Geimpfte. Ihnen empfiehlt die Stiko bereits vier Wochen nach der Erstimpfung eine weitere Impfung mit Spikevax (Moderna) oder Comirnaty (BioNTech/Pfizer). Das geht aus einem aktuellen Beschlussentwurf hervor, den die Expert:innen zur Abstimmung an die Fachkreise der Bundesländer gegeben haben.
Grund für die Empfehlung zur früheren Booster-Impfung für Janssen-Geimpfte ist laut Stiko eine geringere Wirksamkeit gegen die gefährliche Delta-Variante des Coronavirus. „Aufgrund des ungenügenden Impfschutzes nach der bislang bei diesem Impfstoff nur einen empfohlenen Impfstoffdosis empfiehlt die STIKO, eine Grundimmunisierung mit der COVID-19 Vaccine Janssen mit einem mRNA-Impfstoff als weitere Dosis zu optimieren.“ Hinzu komme, dass nach der Einmalimpfung im Vergleich zu anderen Vakzinen die häufigsten Impfdurchbrüche beobachtet worden seien.
Neben der Neuerung für Janssen-Geimpfte haben die Expert:innen ihre Empfehlung zur Auffrischimpfung auf weitere Personen ausgedehnt:
- über 70-Jährige
- Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen für alte Menschen, auch unter 70 Jahren
- Personal von Pflegeeinrichtungen für Ältere sowie für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf
- medizinisches Fachpersonal mit direktem Patientenkontakt
Für sie gilt der Abstand von sechs Monaten nach Abschluss der ersten Impfserie. Das Besondere: Betroffene, die bereits die erste Impfserie mit einem der beiden mRNA-Impfstoffe erhalten haben, sollen bei der Booster-Dosis dieselbe Vakzine verabreicht bekommen.
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