Vaxzevria: Lieferung und Abgabe
In dieser Woche kommen zwei Corona-Impfstoffe bei den Apotheken an – Comirnaty (BioNTech) und Vaxzevria (AstraZeneca) können in KW 16 in den Arztpraxen verimpft werden. Die Bundesapothekerkammer (BAK) hat eine Arbeitshilfe zum Umgang mit Vaxzevria erstellt, die den Erhalt der Lieferung und die Abgabe erleichtert. Im Vergleich zu Comirnaty gibt es einen Unterschied: Werden die Vials in der Originalverpackung geliefert, muss eine Ausbuchung über Securpharm erfolgen.
Im Verhältnis 1:1 sollen die Hausarztpraxen Comirnaty und Vaxzevria erhalten. Das Handling der BioNTech-Vakzine ist den Apotheken bereits bekannt. Wie Lieferung und Abgabe von Vaxzevria erfolgen sollen, gibt die Standardarbeitsanweisung der BAK vor.
Vom Großhandel in die Apotheke
Die Vials werden vom Großhandel vor Licht, Erschütterung, Bruch und Diebstahl geschützt, aufrecht gelagert, in qualifizierten passiven Kühltransportboxen ohne Temperaturlogger während der Öffnungszeiten an die Apotheken ausgeliefert. Die Vials können in der Originalverpackung oder ausgeeinzelt in einer Sekundärverpackung ausgeliefert werden. Während des Transports ist die Kühlkette (2 bi 8 Grad) einzuhalten.
In der Apotheke angekommen, sollte eine festgelegte verantwortliche Person die Impfstofflieferung entgegennehmen und am besten auch die weiteren Aufgaben – Vorbereitung/Zusammenstellung und Auslieferung – übernehmen.
Aus der Kühltransportbox des Großhandels geht es für Vaxzevria weiter in den Kühlschrank der Apotheke. Anschließend werden die Vials in der Originalverpackung auf Unversehrtheit geprüft, die Sicherheitsmerkmale gecheckt und die Packung über Securphram ausgebucht. Abgepackte Vials, die in einer Sekundärverpackung geliefert werden, werden ebenfalls auf Unversehrtheit geprüft. Außerdem müssen die Etiketten gecheckt werden: Das Etikett auf der äußeren Verpackung muss folgende Angaben enthalten: Chargennummer und Anzahl der Vials sowie die Hinweise: „Kühlkettenpflichtiges Arzneimittel (Lagerung bei 2 bis 8 Grad)“, „Impfstoff nicht einfrieren“, „Vor Erschütterung schützen“, „Vor Licht geschützt aufbewahren“.
Der/die zuständige Mitarbeiter:in bestätigt per Unterschrift die Auslieferung – sofern mit der Lieferung alles ok ist. Wenn nicht, sollte Kontakt zum Großhandel oder dem Hersteller aufgenommen werden. Der Durchschlag verbleibt in der Apotheke, die Sekundärverpackung wird an den Großhandel zurückgegeben.
Achtung: Das Abpacken zählt als eine pharmazeutische Tätigkeit und darf nur von pharmazeutischem Personal vorgenommen werden.
Vaxzevria: Lieferung von der Apotheke in die Praxen
Jetzt geht es für den Impfstoff weiter in die Arztpraxen. Die Lieferung von Vaxzevria erfolgt in Kühlboxen. Dabei soll ein Transport bei 2 bis 8 Grad sichergestellt werden. Zudem wird eine Begleitdokumentation erstellt. Übermittelt werden sollen laut BAK:
- Name der Praxis
- Name des Impftsoffs
- Anzahl der Vials und Chargenbezeichnung
- Hinweise: „Kühlkettenpflichtiges Arzneimittel (Lagerung bei 2 bis 8 Grad)“, „Impfstoff nicht einfrieren“, „Vor Erschütterung schützen“, „Vor Licht geschützt aufbewahren“ und „unverdünnt applizieren“
- Apothekenstempel plus Unterschrift des/der verantwortlichen Apotheker:in
- Unterschrift Arztpraxis
Tipp: Kopie anfertigen, auf der die Praxis den Empfang bestätigt. Diese verbleibt in den Händen der Apotheke. Das andere Exemplar verbleibt in der Praxis.
Die Begleitdokumentation wird auf der Sekundärverpackung, in der die Durchstechflaschen in die Praxis geliefert werden, befestigt.
Die von der Praxis benötigten Vials werden verpackt (Abgleich mit Bestellung nicht vergessen und gegenzeichnen). Der Impfstoff muss aufrecht stehend, erschütterungsfrei und unter Einhaltung der Kühlkette an die Praxis ausgeliefert werden.
Die Haltbarkeit von Vaxzevria richtet sich nach den Angaben auf der Durchstechflasche und liegt bei ungeöffneten Vials bei bis zu sechs Monaten nach Herstellung bei Lagerung im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad.
Nach Entnahme der ersten Dosis aus dem Vial liegt die Haltbarkeit bei 48 Stunden im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad – innerhalb dieses Zeitraums kann der Impfstoff bei bis zu 30 Grad für bis zu sechs Stunden gelagert und angewendet werden. Achtung! Nach Ablauf der sechs Stunden muss der Impfstoff verworfen werden und darf nicht wieder in den Kühlschrank zurückgestellt werden.
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