Trulicity: Lieferengpass wegen „unerwartet großer Nachfrage“
Bereits im Januar meldete Lilly einen vorübergehenden Lieferengpass bei Trulicity (Dulaglutid). Betroffen waren Fertigpens zu 3 und 4,5 mg in den Packungsgrößen vier und zwölf Stück. Die Lieferverzögerungen halten an. Wie der Hersteller informiert, soll das Arzneimittel ab der zweiten Aprilhälfte wieder lieferbar sein.
Trulicity ist weltweit eine führende Behandlungsoption für Typ-2-Diabetiker:innen – auch hierzulande ist das Arzneimittel eine wichtige Therapieoption. Doch Ware fehlt. „Eine unerwartet große Nachfrage hat dazu geführt, dass es zu Verzögerungen bei der Lieferung von Trulicity 3,0 mg und 4,5 mg kommen wird“, informierte Lilly die Patient:innen Anfang des Jahres und versicherte, „intensiv an einem Aktionsplan, um den Lieferengpass schnellstmöglich zu beheben“ zu arbeiten. Patient:innen sollen mit den behandelnden Ärzt:innen „eine individuelle Zwischenlösung“ besprechen.
„Wir gehen davon aus, dass die Vorräte bei Großhändlern und Apotheken in Deutschland in der zweiten Aprilhälfte 2022 wieder aufgefüllt werden“, so Lilly.
Trulicity enthält den Glucagon-like Peptide-(GLP) 1-Rezeptor-Antagonisten Dulaglutid. Das Analogon des Inkretin GLP-1 muss aufgrund der langen Halbwertzeit nur einmal wöchentlich appliziert werden. Die antidiabetische und blutzuckersenkende Wirkung beruht auf der Bindung an den GLP-1-Rezeptor – die Folgen sind eine verminderte Glucagonausschüttung und eine damit verbundene verminderte Glucoseabgabe in der Leber sowie eine erhöhte Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Außerdem wird die Insulinsensitivität erhöht und die Magenentleerung verlangsamt.
Trulicity: Lieferengpass wegen hoher Nachfrage
Jetzt meldete sich das Unternehmen erneut. „Aller Voraussicht nach werden wir ab Dienstag nächster Woche, also dem 1. März, bei zwei von vier Stärken dieses Arzneimittels nicht mehr lieferfähig sein“, erklärt Lilly in einem Informationsschreiben. „Hierbei handelt es sich um eine vorübergehende Ausnahmesituation“, versichert der Hersteller. Sämtliche Packungsgrößen der Wirkstärken zu 3 und 4,5 mg sind nicht lieferbar. Fertigpens in den Stärken 0,75 mg und 1,5 mg sind lieferbar. Spätestens ab der zweiten Aprilhälfte sollen die Lager wieder gefüllt sein.
Außerdem stellt das Unternehmen klar, dass einzig die unerwartet hohe Nachfrage Ursache des vorübergehenden Lieferengpasses ist. „Es gibt keinerlei Zusammenhang zu Produktionsproblemen oder behördlichen Auflagen.“
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Ausgangsstoffe verfallen in Kürze: Was gilt für die Verwendbarkeit der Rezeptur?
In der Rezeptur geht ohne Vorbereitung nichts. So müssen beispielsweise erst die Waage justiert und Ausgangsstoffe geprüft werden. Dabei ist …
Urlaubssperre ist erlaubt
Weihnachten ist die Zeit mit der Familie. Kein Wunder, dass Angestellte den Resturlaub für das Jahresende reservieren wollen. Weil aber …
Abgabe von Teilmengen: Verband rät ab
Apotheken dürfen zwar grundsätzlich Teilmengen abgeben, aber die Abrechnung ist noch nicht vollständig geklärt. Daher rät der Bremer Apothekerverband von …