Virtuell statt live dabei: Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Im Landkreis Bayreuth mussten Apotheken schließen, weil kein/e Apotheker:in die Stelle besetzen konnte. „Ein Unding“, findet die CSU-Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer und hat einen Vorschlag: Die leibhaftige Anwesenheit eines/einer Approbierten durch eine virtuelle ersetzen – Stichwort Teleapotheker:in.
Der Personalmangel in den Apotheken ist im Superwahljahr in der Politik angekommen. Zuletzt hatte CDU-Gesundheitspolitiker Alexander Krauß vorgeschlagen, PTA die kurzfristige Vertretung von Apotheker:innen zu erlauben. Aus Bayern kommt nun ein anderer Vorschlag, der Apothekenschließungen wegen Personalmangel verhindern soll.
Gudrun Brendel-Fischer setzt sich für eine Änderung des Apothekergesetzes ein. Denn es muss stets ein/e Apotheker:in anwesend sein. Das Gesetz fordert, dass die Apotheke durch den/die Apothekenleiter:in persönlich beaufsichtigt werden muss. Demnach verpflichtet die Betriebserlaubnis zur persönlichen Leitung der Apotheke in eigener Verantwortung.
„Der Apothekenleiter hat die Apotheke persönlich zu leiten. Er ist dafür verantwortlich, dass die Apotheke unter Beachtung der geltenden Vorschriften betrieben wird. Neben dem Apothekenleiter nach Absatz 1 Nr. 5 ist auch der Betreiber für die Einhaltung der zum Betreiben von Apotheken geltenden Vorschriften verantwortlich“, so ApBetrO § 2. Es besteht jedoch die Möglichkeit der Vertretung, und zwar durch eine/e Apotheker:in oder unter Umständen durch eine/n Pharmazieingenieur:in.
Teleapotheker:in plus PTA vor Ort
Das soll sich ändern, wenn es nach Brendel-Fischer geht. Schließlich kommt es im Landkreis Bayreuth deshalb zu Schließungen, weil die Stelle des/der Apotheker:in nicht zu besetzen ist. „Ein Unding. Die Apotheke vor Ort gehört zur Grundversorgung der Bevölkerung, vor allem, wenn sich Ärzte in diesen Gemeinden niedergelassen haben.“
Die CSU-Landtagsabgeordnete wandte sich deshalb mit ihrem Vorschlag an den Bayerischen Staatsminister für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek. Und so könnte die Zukunft dank der Digitalisierung aussehen:
„Im Zeitalter von Telemedizin, Videoanrufen und weiteren digitalen Kontaktmöglichkeiten gebe es durchaus Möglichkeiten, die tatsächliche Präsenz des Apothekers durch eine virtuelle zu ersetzen.“
Haben Apotheker:innen mehrere Apotheken, könnten diese im Wechsel in Präsenz betrieben werden. Die anderen würden dann als Teleapotheken betrieben, in denen PTA unter digitaler Zuschaltung eines/einer Apotheker:in bei Bedarf tätig sind. „Solchen Lösungen sollte man sich künftig nicht verschließen“, appelliert Brendel-Fischer.
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