Schrumpfgefahr: Wer stärker schrumpft, stirbt früher
Schlechtere Ohren, schwächere Augen, weniger Beweglichkeit: Mit dem Alter ändert sich im Körper so einiges. Dazu gehört auch das natürliche Schrumpfen. Doch Achtung: Je kleiner du wirst, desto höher liegt offenbar das Sterberisiko. Zu diesem Schluss kommt eine skandinavische Studie.
Das Wichtigste vorweg: Schrumpfen gehört zum normalen Alterungsprozess dazu. Bei einigen Menschen beginnt dies bereits ab einem Alter zwischen 40 und 50 Jahren und schreitet mit zunehmendem Alter weiter voran. Eine skandinavische Langzeit-Beobachtungsstudie mit mehr als 2.400 Teilnehmerinnen aus Schweden und Dänemark hat geprüft, in welchem Zusammenhang Größenveränderungen mit dem Sterberisiko stehen. Dafür haben Forschende der University of Gothenburg und der University of Copenhagen in einem ersten Schritt die Daten von Frauen zwischen 30 und 60 Jahren untersucht, die zwischen 1908 und 1952 geboren wurden. Etwa zehn bis 13 Jahre nach der ersten Untersuchung wurden dieselben Frauen nochmals in Bezug auf Körpergröße und Co. analysiert. Wiederum 17 bis 19 Jahre nach der zweiten Messung folgte eine abschließende Analyse, unter anderem zu eventuellen Todesfällen und deren Ursachen.
Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin British Medical Journal veröffentlicht. Sie zeigen: Die Teilnehmerinnen schrumpften zwischen Erst- und Zweitmessung im Schnitt um 0,8 Zentimeter. Doch während einige Frauen nahezu keine Größenveränderung zeigten, waren bei anderen Unterschiede von bis zu 14 Zentimetern zu beobachten Diejenigen, die bereits zu Beginn der Studie eine geringe Körpergröße aufwiesen, hatten ein niedrigeres Risiko, mit dem Alter zu schrumpfen. Ähnliches ließ sich für Frauen beobachten, die regelmäßig Sport trieben.
Im Zusammenhang mit der veränderten Körpergröße stellten die Wissenschaftler:innen jedoch noch etwas Entscheidendes fest: Je deutlicher das Schrumpfen ausfiel, desto höher lag das Sterberisiko bei den Frauen. „Höhenverlust ist ein Marker für erhöhte Sterblichkeit bei nordeuropäischen Frauen“, lautet die Schlussfolgerung der Forscher:innen. Mehr noch: Ihren Ergebnissen zufolge steigt das Risiko, frühzeitig an Erkrankungen – vor allem an Schlaganfall oder Herzproblemen – zu sterben, ab einem eingebüßten Zentimeter Körpergröße um rund 20 Prozent. Bei zwei Zentimetern lag das generelle Sterberisiko offenbar um bis zu 80 Prozent höher.
Wichtig: Mögliche Ursachen für diesen Zusammenhang werden in der Studie nicht aufgezeigt.
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