PrEP-Versorgungsmangel aufgehoben
Seit Ende vergangenen Jahres gibt es Lieferengpässe bei Arzneimitteln mit der Wirkstoffkombination Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil, die auch als Präexpositionsprophylaxe (PrEP) verwendet wird. Jetzt gibt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) Entwarnung.
Ende Januar hatte das BMG den Versorgungsmangel nach § 79 Absatz 5 Arzneimittelgesetz (AMG) bekanntgegeben. Tritt dieser in Kraft, dürfen die Länderbehörden zeitweise Ausnahmen von den AMG-Vorgaben erlauben, etwa durch die Zulassung von in Deutschland nicht zugelassenen Import-Arzneimitteln. Dies ist durch die aktuelle Bekanntmachung des BMG aufgehoben.
„Nach Information des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat sich die Versorgungslage mit Arzneimitteln mit der Wirkstoffkombination Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil stabilisiert“, heißt es seitens des BMG. Somit liegt der Versorgungsmangel nicht mehr vor.
Emtricitabin und Tenofovir sind antiretrovirale Wirkstoffe zur HIV-Behandlung. Ihre Wirkung beruht auf der Störung des für die HIV-Virus-Vermehrung wichtigen Enzyms Reverse Transkriptase; die RNA-zu-DNA-Umschreibung wird blockiert, die Integration ins menschliche Erbgut gehemmt. Die Wirkstoffe können durch ihren Wirkmechanismus zwar die Infektion neuer Zellen verhindern, sind jedoch bei bereits infizierten Zellen unwirksam.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Besser herauslassen: Wut macht produktiver
Ob bürokratische Hürden, Überstunden oder Ärger mit Kund:innen/Kolleg:innen: In der Apotheke ist nicht immer alles „eitel Sonnenschein“, sondern manchmal herrscht …
Pille als Risiko: Hirnveränderungen durch hormonelle Kontrazeptiva?
Nachdem die Pille lange Zeit vielfach als Verhütungsmittel Nummer eins galt, fällt das Vertrauen in orale und andere hormonelle Kontrazeptiva …
Rezeptur 1×1: Unplausible Rezepturen
Ob Wirkstoffe, Zubereitung oder Wechselwirkungen – nicht nur bei der Beratung im HV, sondern auch in der Rezeptur ist dein …