Praxisanleitung und Musterausbildungsplan für angehende PTA
2023 tritt das neue PTA-Reformgesetz in Kraft. Darin verankert sind Änderungen der praktischen Ausbildung – und auch die Praxisanleitung. Zudem hat der Gesetzgeber gefordert, dass die Bundesapothekerkammer (BAK) in Richtlinien Näheres zur Durchführung der praktischen PTA-Ausbildung regelt. Dies ist jetzt geschehen. Beteiligt war auch die Apothekengewerkschaft ADEXA, die mit der erarbeiteten Richtlinie „sehr zufrieden“ ist. Dennoch – um die Qualität der PTA-Ausbildung zu erhöhen, bedarf es einer Verlängerung der schulischen Ausbildung, mahnt die ADEXA.
Aber von vorn. § 17 PTA-Reformgesetz regelt den praktischen Teil der PTA-Ausbildung. Diese wird in Apotheken, ausgenommen Zweigapotheken, durchgeführt. Die sechs Monate können in einer öffentlichen Apotheke oder in einer Krankenhausapotheke absolviert werden. Fest steht: Die Apotheke hat für eine ordnungsgemäße praktische Ausbildung, insbesondere für eine ausreichende Praxisanleitung zu sorgen. „Der zeitliche Anteil der Praxisanleitung muss mindestens 10 Prozent der Dauer der praktischen Ausbildung betragen.“ Die Praxisanleitung kann durch Apotheker:innen und weitere Angehörige des pharmazeutischen Personals – wie PTA –, die über eine pädagogische Zusatzqualifikation und über eine Berufserfahrung von mindestens zwei Jahren verfügen, durchgeführt werden.
Die erarbeitete Richtlinie enthält einen Musterausbildungsplan inklusive Arbeitsbögen. Teil der Praxisanleitung sind nicht nur fachliche Themen, sondern auch regelmäßige Feedbackgespräche. Wissen zu den einzelnen Themenbereichen wie Beratung im Rahmen der Selbstmedikation, Rezepturherstellung, Wundversorgung, Körperpflege, QMS und Hilfsmittelversorgung soll nach der 4-Stufen-Methode – Erklären, Vormachen, Nachmachen und Üben – vermittelt und erlernt werden.
Die ADEXA war an der Ausarbeitung am runden Tisch beteiligt. „Die Berufsgruppe PTA bei ADEXA ist mit der gemeinsam erarbeiteten Richtlinie für die praktische Ausbildung – das heißt mit dem Musterausbildungsplan und der Praxisanleitung – sehr zufrieden, weil sie die Ausbildung sowohl für die Ausbilder:innen in den Apothekenteams als auch für den PTA-Nachwuchs verbessern kann“, teil eine Sprecherin auf Nachfrage mit.
„Beide Seiten können so die Phase der praktischen Ausbildung strukturierter und zielgerichteter absolvieren. Für eine höhere Attraktivität und Qualität der Ausbildung insgesamt hält ADEXA aber nach wie vor eine Verlängerung der schulischen Ausbildung für notwendig“, fordert ADEXA-Bundesvorstand Andreas May.
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