Am 13. Juli tagt der Sachverständigen-Ausschuss Verschreibungspflicht (SAV). Auf der Agenda stehen verschiedene Anträge auf einen OTC-Switch – beispielsweise von Levodropropizin, dem Wirkstoff in Quimbo (Pädia) und der Kombi Paracetamol/Ibuprofen.
Wird ein Wirkstoff aus der Verschreibungspflicht entlassen, stehen neue Therapieoptionen im Rahmen der Selbstmedikation zur Verfügung. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche OTC-Switches beschlossen – beispielsweise von Orlistat, Pantoprazol, Omeprazol und Esomeprazol, die Notfallkontrazeptiva Ulipristal und Levonorgestrel und die Glucocorticoide Mometason und Fluticason, aber auch die Antiallergika Desloratadin und Levocetirizin. Im Juli steht die Entlassung aus der Verschriebungspflicht von Levodropropizin, Dexibuprofen sowie der Kombi Paracetamol/ Ibuprofen auf der Agenda des (SAV).
OTC-Switch für Quimbo?
Die Expert:innen beraten im Juli über den Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht zur oralen Anwendung von Levodropropizin. Der Arzneistoff ist in Quimbo enthalten, als Tropfen und Sirup auf dem Markt und wird zur symptomatischen Therapie des Reizhustens eingesetzt. Der Sirup kann ab einem Alter von zwei Jahren angewendet werden. Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren nehmen täglich 0,5 ml Sirup pro kg Körpergewicht (entspricht 3 mg Levodropropizin/kg KG), aufgeteilt in drei Einzeldosen zu sich. Zwischen den Gaben sollte ein Mindestabstand von sechs Stunden liegen.
Levodropropizin gehört zu den Hustenstillern. Die hustenhemmende Wirkung ist auf die Unterbrechung des Hustenreflexes zurückzuführen. Das Antitussivum blockiert die Hustenrezeptoren in den Bronchien. Die periphere Wirkung beruht demnach auf dem Einwirken von Levodropropizin auf den Tracheobronchialbaum.
Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht für Dexibuprofen
Auf der Agenda des SAV steht auch der OTC-Switch von Dexibuprofen. Der Wirkstoff ist in Deltaran (Pharmore) enthalten. Dexibuprofen wird zur symptomatischen Behandlung von Schmerzen und Entzündungen des Bewegungsapparates, aber auch von Zahnschmerzen und akuten Schmerzen bei primärer Dysmenorrhö eingesetzt. Die maximale Einzeldosis beträgt 400 mg, pro Tag sollen maximal 1.200 mg Dexibuprofen eingenommen werden.
Dexibuprofen ist das pharmakologisch aktive Enantiomer von Ibuprofen. Der Wirkmechanismus beruht auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese durch Hemmung der Cyclooxigenase. Außerdem wird die ADP- und kollagenstimulierte Thrombozytenaggregation reversibel gehemmt. Dexibuprofen werden schmerzstillende, fiebersenkende und entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen. Das nicht-steroidale Antirheumatikum wird im Vergleich zu Ibuprofen schneller vom Körper aufgenommen und soll die doppelte Wirksamkeit von Ibuprofen besitzen.
Paracetamol/Ibuprofen bald in der Sichtwahl?
Die Expert:innen geben auch eine Empfehlung zum OTC-Switch für Zubereitungen mit Paracetamol und Ibuprofen zur oralen Anwendung ab. Ratiopharm hat die Kombi mit 500 mg Paracetamol und 200 mg Ibuprofen im Portfolio. Paracetamol/Ibuprofen-ratiopharm wird ab einem Alter von 18 Jahren zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen angewendet.
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