Müssen PTA PoC-Tests durchführen?
Erlaubt, aber nicht verpflichtend: Symptomfreie Personen dürfen in Apotheken auf SARS-CoV-2 per Point of Care-(PoC) Test geprüft werden. Eine Verpflichtung gibt es nicht, allerdings können Apotheken als beauftragte Dritte auch die kostenlosen Bürgertestung durchführen. Die Rechtsabteilung der Apothekengewerkschaft Adexa erklärt die arbeitsrechtliche Situation.
Testungen sind ein wesentlicher Baustein der Öffnungsstrategie. Denn flächendeckende Tests auf SARS-CoV-2 können die Infektionskette unterbrechen und so die Virusausbreitung eindämmen. Seit dem 8. März haben asymptomatische Bürger:innen laut Coronavirus-Testverordnung Anspruch auf eine Testung per PoC-Antigen-Test – und zwar bis zu einmal pro Woche. Doch nicht jede Apotheke und jede/r Mitarbeiter:in will testen. Da stellt sich die Frage nach der arbeitsrechtlichen Verpflichtung. Möglich machen dies die Änderungen im Infektionsschutzgesetz. Demnach kann auch pharmazeutisches Personal zur Testung verpflichtet werden.
Welche Pflichten hat die Apothekenleitung? Sie muss ihren Schutzpflichten nachkommen, sprich den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter:innen sicherstellen. Ein Punkt sind die Räumlichkeiten. Diese sollten separat betreten werden können. „Rezeptur oder Labor sind keine geeigneten Räume für die Testung“, teilt die Adexa mit. Wie aber sieht es mit dem Pausenraum oder der Umkleide aus? Soll in Personalräumen getestet werden, soll laut Adexa geklärt werden, ob die Apotheke verpflichtet ist, dem Personal diese Räume zur Verfügung zu stellen. Wenn dem so ist, wäre eine Nutzung für Corona-Testungen ausgeschlossen. Würde außerhalb der Apothekenöffnungszeiten in den Räumlichkeiten auf SARS-CoV-2 getestet, dürften die Personalräume laut Apothekengewerkschaft „nur benutzt werden, wenn sichergestellt werden kann, dass anschließend eine ausreichende Desinfektion und Belüftung erfolgt.“
Ein weiterer Punkt sind Schutzkleidung und Schulungen. Dem testenden Apothekenpersonal müssen Schutzkittel, Einweghandschuhe, FFP2-Masken sowie Schutzbrille/Visier zur Verfügung gestellt werden. Außerdem müssen die Testenden ausreichend geschult werden. Möglich sei dies auch in Form von Online-Schulungen. „Nicht ausreichend scheint es zu sein, dass ein geschulter Apotheker sein Wissen an die anderen Teammitglieder weitergibt. Hier müssen jeweils separate Schulungen stattfinden!“, mahnt die Adexa.
Schon bald sollen die ersten Laientests in den Apotheken erhältlich sein. Möglicherweise verringere sich dann die Nachfrage nach PoC-Tests.
Mehr aus dieser Kategorie
Viagra kommt als Schmelzfilm
Viagra (Sildenafil, Viatris) ist in der Standarddisierung 50 mg als Schmelzfilm erhältlich. Die neue Darreichungsform wird in den nächsten Tagen …
11,20 Euro: Risikoerfassung hoher Blutdruck uninteressant
Seit 2022 können Apotheken pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) anbieten. Doch nur die Hälfte der Apotheken macht mit und 475 Millionen Euro …
Ab 15. Oktober: Änderungen beim Impfhonorar
GKV-Spitzenverband und DAV haben sich auf neue Impfhonorare geeinigt. Zum 15. Oktober tritt der Vertrag zur Durchführung und Abrechnung von …