Indikationscheck Sonnenallergie
Mit dem Sommer kommt die Sonnenallergie – beinahe jede/r Fünfte ist hierzulande betroffen. Wir frischen dein Wissen zu den Pickeln und Pusteln auf.
UVB-Strahlung sorgt für Brand und Bräune und UVA für Hautalterung und Hautkrebs. Und dann kann UV-Strahlung noch Auslöser für Hautreaktionen sein, die unter dem Begriff der Sonnenallergie bekannt sind. Eine polymorphe Lichtdermatose ausgelöst durch UVA-Strahlung kann mit Bläschen, Pickeln, Pusteln und Juckreiz einhergehen. Doch was gilt alles als Sonnenallergie?
Sonnenallergie und ihre „Formen“
Die polymorphe Lichtdermatose ist die häufigste Art der Sonnenallergie und tritt in der Regel bei den ersten Sonnenstrahlen auf, wenn die Haut sich noch nicht an die Sonne gewöhnt hat. Betroffen können Dekolleté, Gesicht und Hände sein. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Mit der polymorphen Lichtdermatose werden UVA-Strahlen in Verbindung gebracht. Konkret eine immunologische Reaktion auf Autoantigene, die durch eine UV-Belastung entstehen.
Mallorca-Akne ist eine Form der polymorphen Lichtdermatose, die im Zusammenhang mit Emulgatoren und fettreichen Sonnencremes steht, die Kombi mit UVA-Strahlen kann zu Pickeln, Pusteln und Juckreiz führen, weil sich die Talgdrüsen durch die Kombi Sonnenlicht und fetthaltige Sonnencreme verstopfen und schließlich entzünden. Die Lösung, um der Sonnenallergie vorzubeugen, liegt auf der Hand: ein fettfreier Sonnenschutz. Die Mallorca-Akne tritt wenige Stunden bis einige Tage nach dem ersten ausgiebigen Bad in der Sonne auf.
Phototoxische Reaktionen können auf einige Wirkstoffe in Arzneimitteln zurückgeführt werden. Forscher:innen konnten 387 Arzneistoffe identifizieren, die in Verbindung stehen, die Haut lichtempfindlicher zu machen. Die Folge: photoallergische oder phototoxische Reaktionen, die sich in Juckreiz, Rötung oder Pusteln äußern können. Und dabei genügt schon eine geringe UV-Belastung. Langfristig kann eine Fehlpigmentierung der Haut mit hellen (Hypopigmentierung) oder dunklen (Hyperpigmentierung) Flecken die Folge sein.
Phototoxische Reaktionen treten meist unmittelbar nach dem Sonnenbad auf – ohne Sensibilisierungsphase. Betroffen sind vor allem die Hautareale, die der Sonne ungeschützt ausgesetzt und nicht von Kleidung bedeckt waren.
Photoallergische Reaktionen treten weniger häufig auf als phototoxische Reaktionen. Außerdem kommen sie erst nach wiederholter Sonnenexposition zum Vorschein. Der Grund für die Sonnenallergie: Die langwelligere UVA-Strahlung kann komplizierte chemische Reaktionen in Gang setzen, weil die Wirkstoffe Photonen aus der UV-Strahlung absorbieren können. Dadurch gelangen sie kurzzeitig in einen angeregten energetischen Zustand. Wird dieser wieder verlassen, wird die überschüssige Energie in Form von Wärmeenergie abgegeben. Der Hitzeüberschuss führt zu Hautreizungen und -schäden. Ob eine solche Reaktion in Gang gesetzt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise Hautdicke, Körpertemperatur und Behaarung oder chemischen und physikalischen Eigenschaften wie pH-Wert oder Lipophilie des Arzenistoffs. Aber auch die Art der Applikation sowie die Wirkstoffkonzentration und die verwendeten Hilfsstoffe können entscheidend sein.
Der photosensibilisierende Wirkstoff bindet in der Haut an Proteine und bildet Antigene, die bei erneuter Aussetzung zu einer Reaktion führen können. Somit sind Hautreaktionen an allen Körperstellen möglich, auch an denen, die der Sonne nicht unmittelbar ausgesetzt waren.
Lichturtikaria ist eher selten und eine idiopathische Photodermatose. Die Haut der Betroffenen regiert nach wenigen Minuten mit starkem Juckreiz, Quadeelbildung und Hautrötungen.
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