Mögliche Normabweichung: Im Impfzentrum Bayreuth wurden am 14. Mai möglicherweise sechs Dosen des BioNTech-Impfstoffs Comirnaty zu stark verdünnt. Der Verdacht sei bei entsprechenden Nachkontrollen aufgekommen. Ob sich dieser bestätigt und welche sechs der mehr als 580 Impflinge von diesem Tag womöglich betroffen sein könnten, sollen nun Blutuntersuchungen zeigen.
Der Corona-Impfstoff von BioNTech gilt als besonders anspruchsvoll, was Transport, Lieferung und Co. angeht. So muss Comirnaty als einzige der vier zugelassenen Vakzine vor dem Verimpfen rekonstituiert beziehungsweise mit Kochsalzlösung verdünnt werden. Dabei kam es im Impfzentrum Bayreuth am 14. Mai womöglich zu einer Normabweichung, wie jetzt bekannt wurde. „Bei der täglichen Nachkontrolle stellten die Verantwortlichen vor Ort fest, dass bei sechs von insgesamt 581 Impfungen eine zu starke Verdünnung des Vakzins nicht ausgeschlossen werden kann und daher möglicherweise eine zu geringe Impfdosis verabreicht wurde“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises Bayreuth.
Ob die sechs Impfdosen Comirnaty tatsächlich zu stark verdünnt wurden und welche Personen die entsprechenden Dosen womöglich erhalten haben, sollen nun Blutuntersuchungen zeigen. So werden in Absprache mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel, dem Paul-Ehrlich-Institut sowie dem Hersteller BioNTech/Pfizer alle Personen, die an diesem Tag mit der Vakzine geimpft wurden, zu einer Blutabnahme eingeladen. Dabei soll die Menge der gebildeten Antikörper gegen Covid-19 ermittelt werden. Wird die Normabweichung bestätigt, sollen die betroffenen Impflinge umgehend einen neuen Impftermin erhalten. Gesundheitliche Folgen einer zu stark verdünnten Comirnaty-Impfung seien jedoch auszuschließen, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die Teilnahme an der Blutuntersuchung ist allerdings freiwillig. „Die Entscheidung, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen, liegt bei den betroffenen Impflingen selbst. Bei Nicht-Inanspruchnahme gilt der Impfprozess mit der am 14. Mai 2021 erfolgten Zweitimpfung formal als abgeschlossen.“
Erst kürzlich wurde bekannt, dass es im Impfzentrum Chemnitz zu einer Verwechslung von Impfstoffspritzen kam. Demnach wurden am 18. Mai insgesamt 17 Personen versehentlich mit Vaxzevria (AstraZeneca) und nicht mit der Moderna-Vakzine immunisiert.
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