Mit den Kollegen in der Apotheke verbringst du in der Regel mehr Zeit als mit deinen Freunden oder deiner Familie. Umso wichtiger ist ein möglichst entspanntes Klima im Team. Leider gibt es jedoch oft bestimmte Punkte, die dich stören. Doch wie sprichst du diese am besten an? Hier kommen ein paar Tipps für heikle Gespräche mit den Kollegen.
Für die einen machen sie den Tag in der Apotheke überhaupt erst erträglich, bei anderen steht jeden Tag aufs Neue eine Geduldsprobe an: die Rede ist von Kollegen. Sie sind ein zentraler Bestandteil deiner Arbeit in der Apotheke und ob du willst oder nicht, du verbringst mit ihnen einen Großteil deiner Zeit. Doch leider ist man nicht immer auf einer Wellenlänge und es entwickelt sich der ein oder andere Konflikt. Diese reichen von unterschiedlichen Vorstellungen über Ordnung und Teamarbeit in der Apotheke bis hin zu sensiblen Themen wie Körperhygiene oder Annäherungsversuche. Das Wichtigste dabei ist, diese Aspekte anzusprechen. Doch wie lassen sich heikle Gespräche mit Kollegen am besten meistern, ohne dass man sich anschließend aus dem Weg gehen muss?
Heikle Gespräche mit Kollegen: Auf die Formulierung kommt es an
Zugegeben, wohl jeder von uns kennt einen Kollegen, der ständig zu spät dran ist, selten für andere einspringt oder sich vor unangenehmen Aufgaben drückt. Meist schaut man sich dies erst einmal eine Zeit lang an, bevor dann irgendwann die Schmerzgrenze erreicht ist und du das Gespräch suchst. Wichtig ist dabei, nicht in den Vorwurfs-Modus zu verfallen. Niemand möchte mit Aussagen wie „Du machst immer …“ oder „Nie bist du …“ angesprochen werden. Versuche also sachlich und ruhig zu bleiben, auch wenn du Punkte ansprichst, die dich stören. Beginne das Gespräch außerdem am besten mit einem positiven Aspekt, beispielsweise damit, was du an dem jeweiligen Kollegen magst. Anschließend kannst du zur eigentlichen Thematik des Gesprächs überleiten. Nutze dafür am besten Ich-Botschaften wie „Mir ist aufgefallen, dass …“ oder „Ich habe bemerkt, dass …“ statt harte Formulierungen wie „Was gar nicht geht, ist …“ oder „Es gibt ein Problem mit …“. So bleibt dein Gegenüber meist aufgeschlossener und du signalisierst ihm, dass er sich nicht persönlich angegriffen fühlen sollte. Auch deine Verbesserungswünsche solltest du mit „ich“ beginnen, zum Beispiel
- „Ich wünsche mir, dass …“
- „Ich bitte dich, …“
- „Für mich wäre es toll, wenn …“
Achtung: Heikle Gespräche mit Kollegen solltest du immer unter vier Augen führen. Warte, bis ihr allein im Pausenraum seid oder bitte denjenigen, kurz mit dir vor die Tür zu gehen. Auf keinen Fall solltest du das Gespräch vor dem gesamten Team suchen, um den Kollegen nicht unnötig bloßzustellen.
Nicht von unangenehmen Themen abschrecken lassen
Neben beruflichen Aspekten gibt es manchmal auch eher persönliche Dinge, die dich bei den Kollegen stören. Dazu gehören sowohl vermeintlich harmlose Macken wie, dass der Kollege seinen Kram im Pausenraum verstreut oder das Geschirr nicht wegräumt, als auch sensible Themen wie der Bereich Körpergeruch. Hat der Mitarbeiter beispielsweise nach der Mittagspause ständig einen unangenehmen Mundgeruch oder riecht bereits morgens nach Schweiß, kann einen das ganz schön zur Weißglut treiben. Solche Themen sind jedoch selbst für heikle Gespräche mit Kollegen noch einmal eine besondere Herausforderung. Hier ist somit auf jeden Fall Fingerspitzengefühl gefragt. Das beginnt bereits beim Zeitpunkt des Gesprächs. Dieses solltest du eher auf das Ende des Arbeitstages verlegen. Konfrontierst du den Kollegen bereits morgens mit seinem unangenehmen Geruch, ohne dass er etwas dagegen unternehmen kann, ist dies doppelt unangenehm.
Darüber hinaus ist auch hier die richtige Formulierung das A und O. Zeig deinem Gegenüber direkt zu Beginn des Gesprächs, dass dir das Thema ebenfalls unbehaglich ist, zum Beispiel durch einen Satz wie „Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, aber …“. Anschließend solltest du weiterhin Ich-Botschaften nutzen und die Problematik etwas abschwächen beziehungsweise eine Lösung anbieten. Eine Aussage wie „Sei bitte nicht böse, aber mir ist aufgefallen, dass du mittags ein bisschen nach Essen riechst. Möchtest du vielleicht ein Kaugummi?“ ist besser zu händeln als „Du hast Mundgeruch!“.
Bleibt nur noch die Frage, wer aus dem Team die heiklen Gespräche mit den Kollegen am besten führt. Hier kommt es immer darauf an, worum es geht. Bei persönlichen Themen ist es immer sinnvoll, wenn du den Kollegen einfach direkt ansprichst, anstatt noch andere einzubeziehen. Auch bei Aspekten der Zusammenarbeit im Team solltest du zunächst selbst das Gespräch suchen. Bleibt dies wirkungslos, kannst du dich an den Chef wenden und ihn um Unterstützung bitten.
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