Giftstoffe: Arsen in Tampons entdeckt
Tampons gehören noch immer zu den am häufigsten genutzten Menstruationsprodukten. Etwa 10.000 Stück verbraucht eine Frau durchschnittlich im Laufe ihres Lebens. Doch in ihnen steckt oftmals mehr als Baumwolle. Genau haben Forschende nun Giftstoffe wie Blei, Arsen und Co. in Tampons entdeckt.
Forschende der University of California (USA) haben 14 verschiedene Tamponmarken in Bezug auf ihren Metallgehalt untersucht. Wie sich zeigte, konnten in allen Produkten Metalle wie Blei, Arsen und Cadmium nachgewiesen werden. Wie hoch die jeweilige Konzentration ausfiel, unterschied sich unter anderem darin, ob die Tampons in der EU oder den USA gekauft wurden und ob es sich um organische Produkte handelte oder nicht. Während beispielsweise nicht-organische Tampons einen höheren Bleigehalt aufwiesen, waren organische Produkte meist stärker mit Arsen belastet.
„Obwohl giftige Metalle allgegenwärtig sind und wir jederzeit geringen Mengen davon ausgesetzt sind, zeigt unsere Studie deutlich, dass auch in Menstruationsprodukten Metalle vorhanden sind und dass Frauen bei der Verwendung dieser Produkte einem höheren Expositionsrisiko ausgesetzt sein könnten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Problem: Durch die Beschaffenheit der Haut in der Vagina könnten die Giftstoffe leichter vom Körper aufgenommen werden. Und dies kann – je nach Konzentration – zu Vergiftungserscheinungen führen. Langfristig kann sich zudem das Risiko für Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Demenz, Organschäden sowie für Herz-Kreislauf-Probleme und Störungen im Hormonhaushalt und der Fruchtbarkeit erhöhen.
Arsen und Co. in Tampons: Ursprung unklar
Ob und in welcher Konzentration die Giftstoffe aus den Tampons entweichen und vom Körper aufgenommen werden, ist noch nicht untersucht. Ebenso ist nicht klar, wie genau Arsen, Blei und Co. in die Tampons gelangen. Möglich ist beispielsweise eine Aufnahme durch das Baumwollmaterial aus der Luft oder Erde. Außerdem kann es bei der Herstellung zur Kontamination kommen, zum Beispiel durch Hinzufügen eines Bleichmittels.
Dennoch sollten Hersteller künftig verpflichtet werden, ihre Produkte auf Metalle zu testen, insbesondere auf giftige Metalle, und diese entsprechend zu kennzeichnen, so die Forderung der Forschenden.
Übrigens: Bereits vor einigen Jahren hat Stiftung Warentest in einigen Tampons größere Mengen von Nonylphenolethoxylaten nachgewiesen. Dabei handelt es sich um Tenside, die unter anderem in das Hormonsystem eingreifen können.
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