Bereits seit Monaten ist der Cholera-Impfstoff Dukoral von Lieferengpässen betroffen. Als Alternative soll Vaxchora zum Einsatz kommen. Doch auch hier gibt es inzwischen Engpässe. Nun kommt Vaxchora in finnischer/schwedischer Aufmachung nach Deutschland.
Wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) informiert, besteht bei Vaxchora (Emergent Netherlands B.V.) seit dem 16. Februar ein Lieferengpass. Der rekombinante Lebend-Impfstoff zur Cholera-Prophylaxe ist ab zwei Jahren zugelassen und wird oral verabreicht. Der Engpass wird laut PEI voraussichtlich bis 27. März andauern. Da jedoch auch die inaktivierte Vakzine Dukoral (Valneva Schweden AB) als Alternative weiter ausfällt – voraussichtlich bis 31. März –, bringt Emergent zur Überbrückung Vaxchora in finnischer/schwedischer Aufmachung hierzulande auf den Markt.
Die entsprechende Ware trägt denselben Handelsnamen und wird seit dem 2. März ausgeliefert:
- Eingeführt wird die Charge 4273982.
- Die Verwendbarkeit gilt bis 31. Mai 2025.
- Die zugehörige PZN lautet 18677329.
„Der noch original verpackten Ware liegt keine deutschsprachige Packungsbeilage bei“, heißt es vom PEI. Stattdessen sollen Apothekenteams Patient:innen die entsprechende Gebrauchsinformation in deutscher Sprache zur Verfügung stellen. Diese kann ebenso wie die Fachinformation auf der Website des PEI kostenlos heruntergeladen werden.
Dukoral und Vaxchora fehlen bis Ende März
Dukoral und Vaxchora sind die einzigen Impfstoffe, die hierzulande eine Zulassung zur Immunisierung gegen eine Choleraerkrankung halten und fehlen derzeit beide. Ursprünglich sollte der Lieferengpass bei Dukoral nur bis Ende Januar andauern. Nun fällt der Cholera-Impfstoff jedoch voraussichtlich für das gesamte erste Quartal aus. Die Vakzine sind als Suspension und Brausegranulat zur Herstellung einer Suspension (Dukoral) beziehungsweise als Brausepulver und Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (Vaxchora) zugelassen. Sie kommen zum Einsatz, wenn die Betroffenen in endemische/epidemische Gebiete reisen wollen.
Vaxchora sollte laut Gebrauchsinformation spätestens zehn Tage vor einer potenziellen Exposition mit Vibrio cholerae O1 als Einzeldosis verabreicht werden. 60 Minuten vor bis 60 Minuten nach der Einnahme sollte auf den Verzehr von Nahrungsmitteln und Getränken verzichtet werden. Die Suspension sollte nach der Rekonstitution innerhalb von 15 Minuten eingenommen werden – und zwar vollständig und in einem Zug.
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