Trulicity (Dulaglutid) kann bis zum 31. Dezember 2025 in englischer Aufmachung in Verkehr gebracht werden. Lilly kann seit knapp zwei Jahren den Bedarf am GLP-1-Rezeptor-Agonisten nicht vollständig decken.
Derzeit ist eine bedarfsgerechte kontinuierliche Verfügbarkeit von Arzneimitteln mit einem Wirkstoff der Gruppe der GLP-1-Analoga nicht gewährleistet lautet das Ergebnis einer Sachverhaltsermittlung. Ursachen sind laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die gestiegene Nachfrage sowie die Dauer der gemeldeten Lieferengpässe.
Um die Engpässe abzufedern und die Patientenversorgung sicherzustellen, darf Ware in englischer Aufmachung in Verkehr gebracht werden. Diese entspricht der hierzulande zugelassenen und regulär im Markt befindlichen Ware. Die Befristung gilt bis zum 31. Dezember 2025. Im Anschluss soll die Verfügbarkeit von regulärer Ware in deutscher Aufmachung wieder gewährleistet sein.
„Seit September 2022 war absehbar, dass bei weiter zunehmenden Einstellungen von Patientinnen und Patienten, keine ausreichende Versorgung der Bestandspatientinnen und -patienten mehr möglich sein wird“, teilte Lilly vor Kurzem mit. Deshalb werde Trulicity seitdem nicht mehr beworben und Ärzt:innen gebeten, keine Neueinstellungen oder Umstellungen auf Trulicity mehr vorzunehmen.
Trulicity ist zu 0,75 mg und 1,5 mg als Injektionslösung in einem Fertigpen zugelassen zur Behandlung von Patient:innen ab zehn Jahren mit Typ 2 Diabetes mellitus. Ziel ist es, eine verbesserte Blutzuckerkontrolle zu erreichen. Möglich ist der Einsatz als Monotherapie bei Patient:innen, bei denen die Einnahme von Metformin aufgrund von Unverträglichkeit oder Kontraindikationen nicht angezeigt ist und durch Diät und Bewegung keine angemessene Blutzuckerkontrolle erreicht werden kann.
Außerdem kommt Trulicity in Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln einschließlich Insulin, wenn durch diese zusammen mit Diät und Bewegung keine angemessene Blutzuckerkontrolle erreicht werden kann, zum Einsatz.
Dulaglutid ist ein Glucagon-like Peptide-(GLP) 1-Rezeptor-Agonist, der einen antidiabetischen und blutzuckersenkenden Effekt besitzt. Die Wirkung geht auf eine Bindung an den GLP-1-Rezeptor zurück – die Folgen sind eine verminderte Glucagonausschüttung und eine damit verbundene verminderte Glucoseabgabe in der Leber sowie eine erhöhte Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Außerdem wird die Insulinsensitivität erhöht und die Magenentleerung verlangsamt.
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