Eichenprozessionsspinner: „Reizende“ Raupen – Von Brennhaaren, Quaddeln und Juckreiz
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners beginnen bereits im April zu schlüpfen. In den kommenden Wochen kann es für Spaziergänger gefährlich werden, denn die Raupen bilden mehrere Millionen giftiger Brennhaare aus. Fliegen diese durch die Luft oder kommt es zu einer Berührung, können stark juckende Hautausschläge die Folge sein.
Eichenprozessionsspinner gehören zu den Nachtfaltern. Im Juni haben die Raupen Fraßzeit und wandern von ihren Nestern in der Nacht hoch zur Baumkrone und in den frühen Morgenstunden wieder zurück. Gerade jetzt hat auch die Raupendermatitis Hochsaison.
Brennhaare mit Nesselgift
Die Raupen sind von feinen etwa zwei bis drei Millimeter langen Brennhaaren umgeben. Sehr robust sind die Brennhaare, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten, nicht. Brechen die Haare ab, wird das Gift freigesetzt und allergische Reaktionen ausgelöst. Dabei ist eine Berührung der Raupen nicht zwingend nötig, denn auch Brennhaare, die vom Wind weitergetragen werden, können sich mit ihren Widerhaken an unserer Haut anheften und eine Raupendermatitis auslösen. Ursache ist die Freisetzung von Histamin, die die allergische Reaktion in Gang setzt und durch das Nesselgift der Brennhaare ausgelöst wird.
Die allergische Reaktion vom Soforttyp erinnert an ein Kontaktekzem oder auch Insektenstiche und kann an unbekleideten Körperstellen wie Unterarmen, Schienbeinen, Hals und Nacken auftreten. Typische Symptome sind:
- Quaddeln, Pusteln, Bläschen oder Knötchen
- entzündete, gerötete Hautstellen
- starker Juckreiz
- Reizung der Atemwege – wenn die Brennhaare eingeatmet werden.
Raupendermatitis: Das hilft gegen den Juckreiz
Beinahe jeder Betroffene leidet unter starkem Juckreiz. Zur Behandlung kommen vor allem kortisonhaltige topische Zubereitungen zum Einsatz. Sie können Juckreiz, Entzündung und die allergische Reaktion lindern und schnell eine Besserung verschaffen. Bei starken Beschwerden können im Rahmen der Selbstmedikation auch systemische Antiallergika zum Einsatz kommen.
Zusatztipps
- sichtbare Raupenhaare entfernen, möglich ist dies mit Klebeband
- Schuhe vor der Haustür ausziehen, ebenso die Kleidung
- duschen und Haare gründlich waschen
- Augen wenn nötig ausspülen
- kontaminierte Gegenstände reinigen.
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