eBA für PTA kommt – aber wann?
Der elektronische Berufsausweis für PTA kommt – aber wann? Was für Apotheker:innen der elektronische Heilberufsausweis (eHBA) ist, ist für PTA der elektronische Berufsausweis (eBA). Während das Prozedere für Approbierte geklärt ist und die Anträge laufen, müssen PTA weiterhin warten. Eigentlich war der Start des eBA für das erste Quartal 2022 geplant.
Zum Start sollten zunächst die selbstständigen Physiotherapeut:innen, Pflegepersonal und Hebammen einen eBA erhalten. Im Laufe der Erprobung sollten weitere Gesundheitsberufe eingebunden werden, bis schließlich 2022 der Regelbetrieb aufgenommen werden soll – so weit die Theorie, doch jetzt verschiebt sich die Ausstellung für Geburtshelfer:innen, Physiotherapeut:innen sowie Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpfleger:innen auf das zweite Quartal. Und auch PTA müssen sich weiterhin gedulden, bis sie die Mikrochipkarte mit den drei Funktionen Authentifizierung, qualifizierte Signatur und Verschlüsselung in den Händen halten können.
Die Erstellung der eBA ist bundesrechtlich geregelt. Laut BVpta ist das elektronische Gesundheitsberuferegister (eGBR) mit Sitz an der Bezirksregierung Münster zuständig. Um den Aufbau zu begleiten und den Praxisbezug sicherzustellen, wurde ein Fachbeirat eingerichtet, dem der BVpta angehört und somit an der Entwicklung des eBA für PTA aktiv mitwirkt.
Wann und wo werden PTA den eBA beantragen können?
Einen konkreten Termin gibt es bislang noch nicht. Grundsätzlich werden PTA aber den eBA über das elektronische Beruferegister beantragen können. „Zum Start des Regelbetriebes wird die Herausgabe der e(H)BA und der entsprechenden SMC-B (Institutionenkarten) allerdings auf die Berufsgruppen der Pflege, Physiotherapie und Hebammen begrenzt sein. Weitere Berufsgruppen werden im Jahresverlauf sukzessive folgen“, teilt ein Sprecher aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen mit.
Welche Kosten werden auf PTA zukommen?
Nichts Genaues weiß man nicht: „Die Gebührenordnung für die durch das eGBR zu erhebende Verwaltungsgebühr befindet sich derzeit in der Ressortabstimmung, so dass noch keine konkrete Gebührenhöhe genannt werden kann“, so der Sprecher. Der Betrag wird sich voraussichtlich aus einmalig zu entrichtenden Verwaltungsgebühr sowie den Kosten für die Produktion des Ausweises selbst zusammesetzen. Als Orientierung könnten die Kosten für den eHBA der Apotheker:innen dienen.
Warum verschiebt sich der Start des eBA?
Physiotherapeut:innen, Pflegepersonal und Hebammen sollten als erste Berufsgruppen einen eBA erhalten. Geplant war die Einführung im ersten Quartal 2022. „Technisch ist das eGBR einsatzbereit. Für Nordrhein-Westfalen läuft bereits seit Anfang des Jahres ein Pilotbetrieb in den Start-Berufsgruppen“, heißt es aus dem Ministerium.
„Für den bundesweiten Regelbetrieb müssen noch in einigen wenigen Ländern die Ratifizierungsverfahren parlamentarisch abgeschlossen werden, um mit dem gemeinsamen Staatsvertrag die Rechtsgrundlage in Kraft treten zu lassen.“
medisign ist ein Anbieter, der im Auftrag des eGBR die eBA für Geburtshelfer:innen, Physiotherapeut:innen sowie Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpfleger:innen produzieren wird. Angehörige der Gesundheitsberufe können sich schon jetzt beim qualifizierten Vertrauensdiensteanbieter (VDA) vorregistrieren und werden informiert, sobald die Mikrochipkarten erhältlich sind. Die Ausgabe soll voraussichtlich im zweiten Quartal dieses Jahres starten.
PTA werden nicht genannt und können sich auch noch nicht vorregistrieren. Bislang besteht nur die Möglichkeit, im Infoportal über einen Demonstrator einen Demo-Ausweis zu beantragen.
„Laut eGBR ist zunächst die Ausgabe von eHBA an Physiotherapeut:innen, Hebammen und Geburtshelfer:innen sowie Pflegefachkräfte vorgesehen. Die Vorgaben zu den Berufsgruppen und für mögliche Ausgabe-Zeitpunkte macht das eGBR“, teilt eine Sprecherin von medisign mit. „Vertrauensdiensteanbieter wie medisign können dann am Zulassungsverfahren teilnehmen, um die Ausweise im Auftrag produzieren zu können. Sobald es möglich ist, wird medisign selbstverständlich auch gern PTA mit eHBA ausstatten.“
Die Frage nach der Refinanzierung der Kosten lässt sich ebenfalls noch nicht beantworten. „Die eHBA für Gesundheitsberufe sind in der Preisliste noch nicht aufgeführt, da die Zulassung ja noch aussteht, werden künftig aber aller Voraussicht nach genauso berechnet wie z. B. die eHBA für Psychotherapeut:innen“ so die Sprecherin.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Onligol und Enterolactis: Alfasigma bringt Macrogol und patentierte Milchsäurebakterien
Alfasigma erweitert das Portfolio um den Bereich Consumer Healthcare (CHC). Mit Onligol und Enterolactis kommen zwei neue Marken in die …
Arbeitszeiterfassung: Ärger vorprogrammiert?
Die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung ist flächendeckend umzusetzen. Das hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) vor knapp drei Jahren entschieden. Auch zum Wie …
Pille danach: Erstattung altersunabhängig
Seit zehn Jahren sind Levonorgestrel und Ulipristalacetat rezeptfrei erhältlich. Doch die „Pille danach“ kann auch zulasten der Kasse verordnet werden. …