Digitales Impfzertifikat: „Können wir heute Morgen knicken“
Das digitale Impfzertifikat ist seit Montag DAS Thema in den Apotheken, und zwar nicht nur, weil die Nachfrage groß ist, sondern auch, weil es Probleme mit dem Portal gibt.
Seit Montag können die Apotheken digitale Impfzertifikate ausstellen. Möglich ist dies über das Apothekenportal. Doch das war am Montag phasenweise überlastet und es kam zu vereinzelten Ausfällen. „Wir weisen deshalb darauf hin, dass es nicht zwingend notwendig ist, dass sich die Menschen schon heute ihr digitales Impfzertifikat in der Apotheke ausstellen lassen. Die Apotheken bieten den Service auch in den kommenden Wochen weiter an, und der gelbe Impfpass bleibt auch weiterhin gültig“, so der DAV-Vorsitzende Thomas Dittrich am Montag.
Auch an Tag 2 gab es Probleme. Die Apotheken konnten zwar die Daten in die Maske des Portals eingeben, aber beim Erstellen des QR-Codes hängte sich das System auf. Es war Geduld gefragt.
An Tag 3 geht es holprig weiter. Um 7:30 Uhr funktionierte der Zugang zum Apothekenportal nicht, wie ein Berliner Apotheker erzählt. „Eine Reaktion vom DAV steht noch aus. Ich habe heute noch einmal per Mail Kontakt aufgenommen.“ Eine Stunde später Entwarnung – die Apotheke konnte sich einloggen. Doch die Freude währte nur kurz, denn beim Download des Impfzertifikats als PDF hängte sich das System wieder auf. „Das Ausstellen von digitalen Impfzertifikaten können wir heute Morgen knicken“, so der Apotheker, der es immer wieder probiert und die Hoffnung nicht aufgibt.
Nach Aussage von IBM handelte es sich gestern keineswegs um ein Serverproblem – denn mit der Erstellung der PDF-Dateien habe der Server nichts zu tun. „Das liegt nicht in unserer Hand, weil das Portal vom DAV betrieben wird“, so das Unternehmen. Die Schnittstellen im Hintergrund würden derzeit problemlos funktionieren, wenn es zu Einschränkungen bei der Erstellung der PDF-Dateien komme, dann sei das ein Problem des Portal-Frontends, das wohl durch die akute Überlastung zustande kommt.
Bevor die Apotheken am Montag starten konnten, mussten sie erst ein neues Passwort generieren. Die bisherigen achtstelligen Passwörter mussten durch 15-stellige, die Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten müssen, ersetzt werden. Der Grund: der erhöhte Schutzbedarf für personenbezogene Daten.
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