BA.1-Impfstoffe: Bezeichnungen stimmen nicht überein
In dieser Woche konnten die Praxen erstmals variantenangepasste Corona-Impfstoffe bestellen. In der kommenden Woche sollen die Impfdosen ausgeliefert werden. Dann ist darauf zu achten, dass die Bezeichnungen der BA.1-Impfstoffe nicht übereinstimmen.
Die an BA.1 angepassten Corona-Impfstoffe von Biontech und Moderna haben die Zulassung für Auffrischimpfungen erhalten und können bei Personen ab einem Alter von zwölf Jahren verimpft werden. Praxen konnten die bivalenten Impfstoffe erstmals bis zum 6. September bestellen. Jetzt haben die Hersteller darüber informiert, dass die Produktbezeichnungen aus der Fachinformation nicht mit denen von Faltschachtel und Vial übereinstimmen. Der Grund: Mit der Herstellung der Impfstoffe wurde bereits vor Erteilung der Zulassung gestartet.
Darauf ist zu achten:
| Impfstoff | Fachinfo | Etikett Vial/Faltschachtel |
| Comirnaty | Comirnaty 15/15 µg/Dosis (Original/Omicron BA.1) | COMIRNATY tozinameran/riltozinameran 15/15 mcg |
| Spikevax | Spikevax 0,10 mg/ml (Original/Omicron BA.1) | Spikevax 0,10 mg/mL 0 / O |
Die Vials sind zudem alle auf Englisch beschriftet. „Die aktuelle Produktinformation in deutscher Sprache kann durch das Scannen des auf der Faltschachtel aufgebrachten QR-Codes elektronisch abgerufen werden“, teilt Moderna mit. Wie lange der deutsche Markt mit „Spikevax 0 (Zero) / O (Omicron) 0.10 mg/mL dispersion for injection“ beliefert wird, hänge maßgeblich von dem tatsächlichen Bedarf ab.
Die BA.1-Impfstoffe werden als Fertiglösung ausgeliefert – eine Rekonstitution ist somit nicht nötig. In puncto Haltbarkeit gelten die gleichen Vorgaben wie für die nicht angepassten Vakzine der beiden Hersteller. Unterschiede gibt es jedoch in der Menge der Dosen je Vial – eine Durchstechflasche Comirnaty BA.1 enthält sechs Einzeldosen und ein Vial Spikevax BA.1 enthält fünf Boosterdosen.
Angepasst oder nicht? Was empfiehlt der Experte? Geht es nach dem Professor für Klinische Pharmazie, Thorsten Lehr von Universität des Saarlandes, sollten Impfwillige sich jetzt eine weitere Auffrischimpfung mit einem dieser neuen Vakzine verabreichen lassen. Dies könne im Kampf gegen die Pandemie noch einmal einen neuen Schub liefern. Aber auch die „alten“ Impfstoffe können noch einen soliden Schutz bieten, so der Experte. Wichtig sei es daher, sich jetzt einen weiteren Booster zu holen – Hauptsache impfen lautet die Devise. Um die Impfbereitschaft wieder zu steigern, braucht es mehr Aufklärung.
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