Erst vor kurzem wurde die Impfstoffverteilung flexibler gestaltet, doch um die Impfquote zu steigern und allen Impfwilligen ein niedrigschwelliges Impfangebot zu machen, sind weitere Maßnahmen nötig. Kein Wunder, dass die Gesundheitsminister der Länder und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Montag die Weiterentwicklung des Impfangebots und die Verteilung verfügbarer Corona-Impfstoffe auf der Agenda hatten und im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) verschiedene Beschlüsse gefasst haben. Ein Punkt: Apotheken und Großhandel sollen künftig auch die Impfzentren und mobilen Teams mit Impfstoff beliefern.
Nach derzeitigem Stand haben hierzulande 46,6 Prozent der Bürger:innen einen vollständigen Impfschutz – knapp 60 Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Impfung gegen SARS-CoV-2 erhalten. Die Impfkampagne läuft also. Doch schon bald könnte das Angebot die Nachfrage übersteigen und es müssten nicht mehr alle verfügbaren Impfdosen an die Länder, Praxen und Betriebsärzt:innen geliefert werden. Allerdings solle eine übermäßige Lagerhaltung sowohl in den Praxen als auch bei den Ländern vermieden werden. „Ein Rückgang der Nachfrage ist sowohl in den Impfzentren als auch in den Arztpraxen und bei den Betriebsärzten zu verzeichnen“, heißt es im GMK-Beschluss.
Impfen auf Marktplätzen und in Supermärkten
Und weil für den Erfolg der Impfkampagne eine hohe Impfquote entscheidend ist, gilt es allen Impfwilligen auch ein Impfangebot zu machen. Mehr noch: Es müssen auch diejenigen erreicht werden, die sich bislang noch nicht für eine Impfung entschieden haben. Wie das gehen soll? Durch zusätzliche niedrigschwellige Impfangebote durch mobile Impfteams oder Impfzentren beispielsweise auf Marktplätze, in Kirchen, Supermärkten, Einkaufshäusern sowie bei Kultur-, Sport- und Freizeitaktivitäten. Die Impfstoffe soll der Bund zur Verfügung stellen. „Wenn niedergelassene Ärzte und/oder Apotheken Kooperationspartner niedrigschwelliger Impfaktionen sind, ist eine Bestellung der benötigten Impfdosen durch die beteiligten Ärzte auch über Großhandel und Apotheken möglich“, heißt es im Beschluss.
Spätestens ab Oktober: Apotheken sollen Impfzentren beliefern
Außerdem sollen Apotheken ab Herbst auch die Impfzentren und mobilen Teams mit Impfstoff beliefern. Bund und Länder sollen bis Mitte August prüfen, wie die Impfzentren, mobilen Impfteams und der öffentliche Gesundheitsdienst spätestens ab dem 1. Oktober in die Versorgung mit Impfstoffen über die Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel eingebunden werden können, lautet der Beschluss der GMK.
Und wenn doch Impfstoff übrigbleibt? Auch dann hat die GMK eine Lösung: Die Bundesregierung kann die Dosen Drittstaaten durch Impfstoffspenden zur Verfügung stellen.
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