Impfungen in Apotheken – (un)verzichtbar?
Die Grippesaison steht vor der Tür und auch Corona nimmt aktuell wieder Fahrt auf. Um eine Infektion beziehungsweise einen schweren Verlauf zu verhindern, kommen einmal mehr Impfungen ins Spiel, auch in den Apotheken. Doch die will gerade einmal jede/r zweite Bürger:in.
Apotheken können sowohl gegen Grippe als auch gegen Corona impfen. Für die Immunisierung gegen Influenza, die seit letztem Jahr zur Regelversorgung gehört, erhalten sie pro Piks elf Euro – 7,60 Euro für die Durchführung und Doku plus 2,40 Euro für das Verbrauchsmaterial zuzüglich 1 Euro für die Beschaffung des Impfstoffes.
Übrigens: Die „Ergänzungsvereinbarung Grippeschutzimpfung in der Apotheke ab 18 Jahren“ ermöglicht es Apotheken, nicht nur Risikopatient:innen, sondern auch Versicherte im Alter von 18 bis 59 Jahren einzelner Ersatzkassen gegen Influenza zu impfen.
Und auch die Coronaimpfungen in Apotheken wurden verstetigt. Damit soll ein niedrigschwelliger Zugang zu Schutzimpfungen ermöglicht werden. Doch geht es nach den Bürger:innen, gehen die Meinungen zu Impfungen in der Apotheke auseinander. Nur rund jede/r Zweite spricht sich dafür aus, zeigt der Stada Health Report 2023.
Nur jede/r Zweite will Impfungen in der Apotheke
Impfungen in der Apotheke sind ein Muss, dieser Meinung ist hierzulande nur knapp eine von zehn befragten Personen. Dagegen ist das Interesse in anderen europäischen Ländern deutlich größer. In Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Italien hält jede/r Zweite beziehungsweise vier von zehn Bürger:innen das Angebot für ein Muss. Immerhin rund die Hälfte der Deutschen befürwortet das Impfangebot in Apotheken generell – 8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
Sorge wegen Arzneimittelengpässen
Sorgen macht den Bürger:innen hierzulande vor allem die angespannte Versorgungslage bei Medikamenten, und zwar auch in Zukunft. 50 Prozent der Befragten betrachten die Arzneimittellieferengpässe als kritisch, darunter 26 Prozent, die bereits selbst oder durch Angehörige die Erfahrung gemacht haben, Schwierigkeiten beim Erhalt benötigter Medikamente zu haben.
Während in puncto Arzneimittelausgaben Sparen angesagt ist, vor allem bei jüngeren Menschen, steigt gleichzeitig die Bereitschaft, Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung eines gesunden Lebensstils einzunehmen. Jede/r Dritte hat demnach in den letzten zwölf Monaten mehr Vitamine eingenommen. Außerdem ist die Mehrheit der Bürger:innen daran interessiert, in der Apotheke den eigenen Vitaminstatus messen zu lassen.
Für den Stada Health Report 2023 wurden insgesamt rund 32.000 Personen aus 16 europäischen Ländern online befragt, darunter 2.000 Bürger:innen aus Deutschland.
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