Lauterbach: Lieber vierte Impfung als zweite Infektion
Mit der bevorstehenden kalten Jahreszeit steigt auch die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder. Ein wirksames Mittel, um diese einzudämmen, ist die vierte Impfung. Vor allem die Omikron-Impfstoffe spielen dabei eine Rolle. Denn angepasste Impfstoffe senken auch das Infektionsrisiko, erklärt Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach.
Der Corona-Herbst wird wild, sind sich Expert:innen sicher. Darauf will die Bundesregierung besser vorbereitet sein als in den Vorjahren. Ein wichtiges Instrument, um steigende Infektionszahlen einzudämmen, seien weiterhin die Impfungen, so Lauterbach bei der Bundespressekonferenz. „Die vierte Impfung kann bei älteren Menschen die Sterblichkeit um 90 Prozent reduzieren. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man drei oder vier Mal geimpft ist.“ Die Impfkampagne müsse daher wieder Fahrt aufnehmen.
Im Fokus stehen dabei vor allem die bisher zugelassenen neuen Impfstoffe gegen neue Varianten des Coronavirus wie BA.4/BA.5. Diese würden bisher zu wenig genutzt, so der Minister auf Twitter. Denn sie schützen nicht nur zuverlässig vor schweren Krankheitsverläufen. Vielmehr könnten angepasste Impfstoffe auch das Infektionsrisiko senken.
„Wir haben bisher immer gesehen, dass der Anstieg der neutralisierenden Antikörper gegen die Variante, die gerade kursiert, gut korreliert mit der Schutzwirkung der Impfung vor Ansteckung.“ Dies sei auch bei den neuen Vakzinen so. Da es nun einen Impfstoff gibt, der genau auf BA.5 zugeschnitten ist, sei davon auszugehen, dass dieser nicht nur vor schweren Krankheitsverläufen schütze, sondern auch dazu beitrage, sich erst gar nicht mit dem Erreger zu infizieren. Der Schutz sei zwar nie perfekt, die Impfung wirke aber dennoch und trage zum Infektionsschutz bei, so der Minister weiter. „Lieber 4. Impfung als 2. Infektion“, appelliert er daher auf Twitter.
Das Problem: Der Infektionsschutz sei kurz nach der Impfung am höchsten, lasse dann jedoch nach. Daher sei das vordergründige Ziel der Impfung weiterhin, schwere Verläufe zu verhindern. Lauterbach sei bereits mit den Herstellern im Gespräch, um zügig weitere angepasste Impfstoffe zu bekommen.
Seit diesem Monat sind in der EU Impfstoffe gegen die Coronavirus-Varianten BA.1 und BA.4/BA.5 zugelassen und können bereits verimpft werden. Die Bestellung läuft wie bei den regulären Corona-Impfstoffen über die Apotheken. Impfzertifikate können für die angepassten Vakzine dagegen noch nicht ausgestellt werden, wie die Abda Mitte September informierte.
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