Jede/r zweite Angestellte fühlt sich unfair behandelt
Während einige Kolleg:innen jede Kleinigkeit von dem/der Chef:in absegnen lassen müssen, genießen andere mehr Freiheiten. Und auch in Sachen Gehalt und Co. gibt es mitunter Unterschiede. Am Arbeitsplatz geht es also nicht immer fair zu. Im Gegenteil. Jede/r zweite Angestellte fühlt sich unfair behandelt.
Hand auf´s Herz: Hast du dich bei der Arbeit in der Apotheke schon einmal unfair behandelt gefühlt? Beispielsweise, weil ein/e Kolleg:in die Lorbeeren für deine Arbeit geerntet hat oder du für einen Fehler gerügt wurdest, den du gar nicht selbst begangen hast? Dann geht es dir wie vielen anderen Beschäftigten auch. Denn rund jede/r zweite Angestellte fühlt sich unfair behandelt, wie eine Umfrage für den Fairness-Radar der Versicherung HUK Coburg in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Kantar Public zeigt. Nur jede/r Fünfte bewertet den Arbeitsmarkt hierzulande als fair.
Wenig überraschend: Während sich ein Viertel der männlichen Befragten fair behandelt fühlt, ist die Unzufriedenheit unter den Frauen größer. Hier betrachtet sich nur jede Sechste als fair behandelt. Kein Wunder, immerhin herrscht hierzulande vielerorts immer noch eine Verdienstdiskriminierung und Frauen verdienen pro Stunde bis zu 18 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, wie das Statistische Bundesamt (DESTATIS) zuletzt anlässlich des Equal Pay Days im März informierte.
Hinzu kommt der Anteil an unbezahlter Care-Arbeit, der bei Frauen um mehr als 50 Prozent höher ist als bei Männern. Mehr noch: Vor allem in der Pandemie habe sich einmal mehr gezeigt, dass sich die berufliche Situation von Frauen unter Herausforderungen wie Homeschooling und Co. deutlich stärker verschlechtere als bei Männern, und zwar auch in der Apotheke, heißt es von der Adexa. „Viele der überwiegend weiblichen Apothekenangestellten mussten darum kämpfen, Familie und Beruf mit Quarantäneauflagen und anderen Infektionsschutzmaßnahmen zu vereinbaren und sind dabei an oder über ihre Grenzen gegangen.“
Fast die Hälfte der weiblichen Befragten (47 Prozent) sieht daher in der aktuellen Umfrage in Sachen Fairness im Berufsleben generellen Nachholbedarf, bei den Männern sind es mit vier von zehn Befragten etwas weniger. Das gilt auch im Privatleben: Nicht einmal jede dritte Frau fühlt sich in zwischenmenschlichen Beziehungen fair behandelt.
Mehr aus dieser Kategorie
Arbeitszeugnis selbst schreiben: Pflicht oder Tabu?
Entscheiden sich Angestellte für einen Jobwechsel, haben sie Anspruch auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Bei der Formulierung lauern einige Stolperfallen. Außerdem …
Gehaltsplus trotz Krise: Fragen oder nicht?
Das Thema Gehalt sorgt auch in den Apotheken immer wieder für Diskussionen. Denn den Wunsch nach mehr Geld hegen auch …
Nur noch 16.732 Apotheken
Die Zahl der Apotheken ist weiterhin rückläufig und erreicht mit 16.732 einen neuen Negativrekord seit 1977. Seit Ende 2024 gibt …










