Achtung, Ansteckungsgefahr: Coronaviren auf Trinkgläsern
Schmierinfektionen spielen im Hinblick auf eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 eher eine untergeordnete Rolle. Trotzdem können die Viren auf Oberflächen wie Metall und Co. lange überleben. Und das gilt auch für Glas. Ein Problem, denn damit steigt die Ansteckungsgefahr. Stichwort Trinkgläser, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
„War das mein Glas oder deins?“ – Diese Frage fällt im Pausenraum in der Apotheke wohl täglich. Aber einmal kurz aus dem Glas des/der Kolleg:in zu trinken, ist schließlich auch kein Drama, oder? Doch, denn Viren und Bakterien haben so leichtes Spiel. Und das gilt auch für SARS-CoV-2. Durch Trinkgläser könnte die Ansteckungsgefahr steigen, heißt es von Expert:innen.
Von vorn. Coronaviren werden vor allem durch Aerosole übertragen. So weit, so bekannt. Aber ganz ausgeschlossen werden können Schmierinfektionen laut dem BfR nicht. Während das Übertragungsrisiko bei Bargeld und Co. sehr gering ausfallen dürfte, könnten Gläser zum Problem werden. „Coronaviren sind auf Glas relativ stabil – das bestätigen unsere Untersuchungen. Eine ausreichende Reinigung von Trinkgläsern ist daher wichtig,“ so BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Denn: Die Viren bleiben auf Gläsern nach dem Trocknen bis zu sieben Tage lang infektiös – sogar unter Tageslichteinfluss. Und anders als Papier oder Metall landen Trinkgläser direkt am/im Mund, wodurch die Ansteckungsgefahr steigt.
Trinkgläser: Spülmittel bannt Ansteckungsgefahr
Die gute Nachricht: „Als behüllte Viren, deren Erbgut von einer Fettschicht umgeben ist, reagieren Coronaviren empfindlich auf fettlösende Substanzen wie Alkohole und Tenside, die als Fettlöser in Seifen und Geschirrspülmitteln enthalten sind“, so das BfR. Im Klartext heißt das: Mithilfe von handelsüblichem Geschirrspülmittel lassen sich die Viren inaktivieren. Dabei kommt es jedoch auf die Dauer und Temperatur an. Je geringer der Tensidgehalt, desto länger und heißer sollte gespült werden. Spätestens nach einer Minute bei rund 43 Grad entfernt auch ein Spülmittel mit geringem Anteil an Tensiden die Viren zuverlässig. „Voraussetzung hierfür ist die ordnungsgemäße Durchführung des Spülens, die unter anderem einen ausreichend häufigen Wasserwechsel, die Verwendung der vom Hersteller empfohlenen Spülmittelkonzentrationen und eine ausreichende manuelle Schmutzbeseitigung beinhaltet.“
Es heißt also: Gründlich spülen und nicht aus fremden Gläsern trinken.
Übrigens: Auch über die Haut ist eine Infektion möglich, denn die Viren überleben dort bis zu neun Stunden und können über die Schleimhäute leicht in den Körper gelangen.
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