4,5 Mal länger als Grippe: Coronaviren überleben auf der Haut neun Stunden
Durch die anhaltende Corona-Pandemie ist die AHAL-Regelung (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, Lüften) aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Vor allem der Buchstabe „H“ für Hygiene trägt dabei eine große Bedeutung. Denn eine neue Studie zeigt, wie lange sich Coronaviren auf der Haut halten können.
Angesichts steigender Fallzahlen werden die Corona-Maßnahmen vielerorts verschärft und insbesondere die Kontaktbeschränkungen sowie die Maskenpflicht ausgeweitet. Doch neben Abstandhalten, regelmäßigem Lüften in geschlossenen Räumen sowie der Alltagsmaske rückt nun das Thema Hygiene in den Vordergrund. Denn SARS-CoV-2 kann nicht nur über Aerosole, sondern auch per Kontaktübertragung verbreitet werden, weil sich die Viren mehrere Tage auf Oberflächen wie Handys und Co. halten können. Wie wichtig unter anderem Händewaschen ist, wird anhand von neuen Studienergebnissen einmal mehr deutlich. Denn japanische Forscher haben untersucht, wie lange Coronaviren auf der Haut überleben – auch im Vergleich zu Influenzaviren. Die Resultate, die im Fachjournal „Clinical Infectious Diseases“ veröffentlicht wurden, lassen aufhorchen, geben jedoch auch Entwarnung.
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erscheine eine Schmierinfektion einer weiteren Person dann möglich, wenn das Virus kurz danach über die Hände auf die Schleimhäute der Nase oder der Augen übertragen werde. Bisher sei allerdings kein Fall bekannt.
Schleim verlängert Überlebenschance von Coronaviren auf der Haut
Für ihre Studie trugen die Forscher der Universität Kyoto Influenza- und Coronaviren auf die Haut auf, um zu testen, wie lange diese dort aktiv bleiben. Die gute Nachricht zuerst: Auf der menschlichen Haut ist die Überlebensdauer im Vergleich zu anderen Oberflächen deutlich kürzer und beträgt anstelle von Tagen nur einige Stunden. Während die Grippeviren vom Typ Influenza-A etwa zwei Stunden überlebten, waren es bei SARS-CoV-2 jedoch bis zu neun Stunden und damit 4,5 Mal länger. Doch damit noch nicht genug: Werden Coronaviren mit Schleimpartikeln der Atemwege gemischt und gelangen dann auf die Haut – ähnlich wie beim Husten oder Niesen –, bleiben sie bis zu elf Stunden aktiv, wohingegen es bei Grippeviren weiterhin rund zwei Stunden sind. Die hohe Überlebensfähigkeit von Coronaviren erhöhe laut den Wissenschaftlern demnach das Risiko einer Kontaktübertragung.
Wichtig! Die Studie ergab jedoch auch: Die Viren lassen sich ganz leicht abtöten. Mithilfe von Ethanol-haltigen Desinfektionsmitteln können die meisten Viren innerhalb von rund 15 Sekunden beseitigt werden. Die Schlussfolgerung der Forscher lautet daher: Eine gründliche Handhygiene kann die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen.
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